Die Corona-Pandemie hat sich überdurchschnittlich stark auf die Karrieren vieler Frauen ausgewirkt. Leider negativ, wie die Studie “Monster Insights“ und vielefältige andere Erhebungen zeigen. Unzählige Frauen mussten zum Beispiel ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihren Job ganz an den Nagel hängen. Wegen Corona. Die Frauen, die sich hingegen in der Arbeitswelt behaupten konnten, kämpften zugleich gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter und den drohenden Burnout an. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick.
Corona traf Frauen im Arbeitsleben besonders hart
Es steht außer Frage: Unter Corona litten wir alle. In der Arbeitswelt hat sich Corona jedoch weit stärker auf die Karrieren von Frauen ausgewirkt als auf die von Männern. Die Folgen in der Arbeitswelt trafen Frauen fast überall härter. Das legten neben unserer Studie “Monster Insights“ verschiedene Erhebungen zum weltweiten Arbeitsmarkt offen.
Am Ende des zweiten Quartals 2020 waren in 55 Ländern zum Beispiel 1,7 Mal mehr Frauen als Männer arbeitslos. Und das, obwohl Frauen mehr als 70 Prozent der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen ausmachen, einem der am stärksten von der Pandemie betroffenen Sektoren. Ganz offensichtlich verloren in vielen anderen Wirtschaftsbereichen also eher Frauen als Männer ihren Job, wenn die Arbeit knapp wurde.
Nachholbedarf in Sachen Gleichberechtigung
Dieses Missverhältnis zeigt, dass in vielen Betrieben in puncto Gleichberechtigung noch jede Menge aufgeholt werden muss. In welchen Bereichen konkreter Handlungsbedarf besteht, zeigt unser globaler Report „Monster Insights“, für den wir nach dem Ausbruch der Pandemie über 8.000 Personen weltweit befragt haben.
Zu den wohl wichtigsten Punkten gehören:
- Mehr Jobsicherheit: Frauen haben deutlich größere Angst, ihren Job zu verlieren als Männer. Während in Deutschland seit Ausbruch der Corona-Pandemie 16 Prozent der Frauen um ihren Job bangen, plagt nur 9 Prozent der befragten Männer ein Gefühl der Unsicherheit.
- Mehr Jobzufriedenheit: Auch die Jobzufriedenheit von Frauen fällt erheblich geringer aus. Im internationalen Vergleich liegt die durchschnittliche Jobzufriedenheit von Frauen fast zehn Prozentpunkte unter der von Männern.
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Frauen mussten im Lockdown Doppelbelastung schultern
Letztes ist auf einen bestimmten Grund zurückzuführen: Frauen sind gestresster von der Arbeit als ihre männlichen Kollegen. Denn vielfach müssen arbeitende Frauen eine Doppelbelastung schultern. Leben beispielsweise Kinder im Haushalt, obliegt es häufig Frauen, diese parallel zum Job zu betreuen, wenn Schulen und Kitas phasenweise schließen.
Das erzeugt soviel Stress, dass Frauen diesen häufig sogar körperlich zu spüren bekommen. 26 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen fühlen sich matt und schlapp, bei den arbeitenden Männern sind es nur 17 Prozent. Fast jede fünfte Frau (22 Prozent) hat in Deutschland außerdem mit Kopfschmerzen zu kämpfen, bei den Männern treten diese Symptome nur bei 12 Prozent auf.
Der Klassiker: Frauen verdienen weniger als Männer
Ein weiterer grundlegender Faktor, der sich schon seit Jahrzehnten negativ auf die Jobzufriedenheit von Frauen auswirkt: Auch in der Bezahlung herrscht nach wie vor keine Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen.
- Während in Deutschland knapp 30 Prozent der Frauen unter 35.000 Euro im Jahr verdienen, haben 85 Prozent der Männer ein höheres Einkommen.
- Im höheren Gehaltssegment verdienen 29 Prozent der weiblichen Arbeitnehmerinnen 60.000 Euro und mehr. Im Gegensatz zu 37 Prozent bei den Männern. Das weist darauf hin, dass Top-Positionen nach wie vor stark männlich dominiert sind.
Arbeitgeber: Es ist Zeit zu handeln
Diese Zahlen zeigen: Es ist Zeit, umzudenken und für eine größere Gleichberechtigung unter den Geschlechtern zu sorgen. Allerdings kommt der Stein in vielen Bereichen nicht oder nur langsam ins Rollen . Weltweit sehen zum Beispiel gerade einmal 4 von 10 Arbeitgebern die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern als Priorität an und weniger Frauen (78 Prozent) als Männer (81 Prozent) würden weltweit sagen, dass sie in einem inklusiven Arbeitsumfeld arbeiten.
Arbeitgeber sollten in den nächsten Jahren alles daransetzen, hier mehr herauszuholen. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, sein Unternehmen an die Wand zu fahren, wie die folgenden Zahlen zeigen:
- Unternehmen mit einem guten Diversity Management haben laut einem Bericht der United Nations eine um 25 Prozent höhere Performance. Der Hintergrund: Gemischte Teams haben einen anderen Blick auf bestehende Herausforderungen und beziehen in ihre Lösungen verschiedenste Perspektiven ein. Das verschafft wesentliche Wettbewerbsvorteile, weil Services oder Produkte vielfältiger ausfallen und von allen Seiten durchdacht sind.
- Die UN prognostiziert: Wenn wir jetzt Maßnahmen ergreifen, um die Gleichberechtigung der Geschlechter enstscheidend zu stärken, könnte das globale BIP bis 2030 um 13 Billionen US-Dollar steigen.
Unser Fazit: Die Gleichberechtigung der Geschlechter bringt Vorteile für alle
Für Claire Barnes, Chief Human Capital Officer bei Monster, ist die Sache daher klar: „Sicherzustellen, dass Unternehmen sich stark für die Gleichstellung der Geschlechter engagieren und eine frauenfreundliche Politik einführen, ist nicht nur das Richtige, sondern auch der Schlüssel, um der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.“
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