Lärm am Arbeitsplatz: Die Konsequenzen vermeintlich harmloser Geräusche

von Susanne Schweitzer

Gespräche unter Mitarbeiter:innen, Musik, das Klingeln von Telefonen – das alles sind gängige Hintergrundgeräusche im Arbeitsalltag, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Doch selbst leise, vermeintlich harmlose Geräusche wie diese können gravierende Folgen für Ihre Angestellten mit sich bringen.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen auf, wodurch Lärm am Arbeitsplatz verursacht wird, wann es sich tatsächlich um eine Lärmbelastung handelt und welche Konsequenzen Lärm für Sie und Ihre Mitarbeiter:innen haben kann. Zusätzlich haben wir Tipps für Sie parat, die Ihnen dabei helfen können, Lärm in Ihrem Unternehmen einzuschränken.

Lärm am Arbeitsplatz – wann handelt es sich um Lärmbelästigung bzw. -belastung?

Grundsätzlich wird durch die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung festgelegt, was Lärm ist und welche Lärm-Grenzwerte generell gelten. Laut dieser Verordnung wird Lärm als jeglicher Schall definiert, der das Hörvermögen, die Gesundheit oder die Sicherheit von Angestellten beeinträchtigt oder schädigt. Die festgelegten Grenzauslösewerte, die nicht überschritten werden sollten, betragen 80 Dezibel für den Mittelwert des Lärms am Arbeitsplatz bzw. 137 Dezibel für die maximale Lautstärke am Arbeitsplatz.

Werden diese Werte überschritten, müssen Sie als Arbeitgeber:in entsprechende Maßnahmen einleiten, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Falls sich der Lärm nicht verringern lässt, sind Sie dazu verpflichtet, Angestellten einen geeigneten Gehörschutz sowie eine arbeitsmedizinische Angebotsvorsorge zur Verfügung zu stellen.

Störend für Ihre Arbeitnehmer:innen sind allerdings schon (leise) Hintergrundgeräusche. Hierunter fallen beispielsweise Mitarbeiter- oder Kundengespräche, Musik, der Einsatz von Bürogeräten wie Druckern und Tastaturen oder Klingeltöne. Bereits Geräusche von 40 Dezibel können die Mitarbeiterkonzentration und -erinnerungsfähigkeit stark beeinträchtigen.

Orientieren Sie sich also, was die Lärmbelastung in Ihrer Firma betrifft, am Wohlbefinden Ihrer Angestellten statt an den gesetzlich festgelegten Grenzwerten. Nur so können Sie für eine gesunde, angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen, in der sich Ihre Mitarbeiter:innen wohlfühlen und möglichst produktiv sein können.

Die Folgen von Lärm am Arbeitsplatz

Lärm bzw. Geräusche werden vom Körper sowohl bewusst als auch unbewusst wahrgenommen. Wird Lärm bewusst wahrgenommen, kann er dazu führen, dass Angestellte sich belästigt, nervös oder verärgert fühlen. Oftmals unterbewusst reagiert der Körper mit einem Anstieg des Blutdrucks, einer Ausschüttung von Stresshormonen, einer höheren Herzfrequenz oder gar Muskelanspannungen. Solche körperlichen Reaktionen erhöhen auf Dauer das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich können sie sich negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken.

Weshalb mental und körperlich gesunde Mitarbeiter:innen derart wichtig für Ihren Unternehmenserfolg sind, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel zum Thema Erfolgsfaktor Mitarbeitergesundheit. Finden Sie mit unseren Tipps zu mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz zusätzlich heraus, wie Sie bestmöglich das psychische Wohlbefinden Ihrer Angestellten fördern können.

Neben diesen körperlichen Auswirkungen bringt Lärm auf der Arbeit weitere negative Folgen für Ihre Angestellten und Ihr Unternehmen mit sich. Die wohl offensichtlichste Konsequenz ist Ablenkung. Durch Lärm wird die Aufmerksamkeit Ihrer Mitarbeiter:innen von deren Arbeitsaufgaben auf die Geräuschquelle gelenkt. Des Weiteren verringert Lärmbelastung die Konzentrationsfähigkeit, erhöht die Nervosität und senkt die Arbeitsgeschwindigkeit sowie die Reaktionsfähigkeit. All dies führt letztlich zu einer gesteigerten Fehlerquote und damit im schlimmsten Fall auch zu einer Erhöhung der Unfallgefahr am Arbeitsplatz.

Zusammenfassend hat Lärmbelastung am Arbeitsplatz also sowohl negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit Ihrer Angestellten als auch für die Produktivität und den Erfolg Ihres Unternehmens. Sind Mitarbeiter:innen konstant Lärm in Ihrem Arbeitsalltag ausgesetzt, arbeiten sie weniger konzentriert und effizient. Solche Arbeitsbedingungen können langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit beeinträchtigen und dazu führen, dass Angestellte Ihr Unternehmen verlassen.

Was können Unternehmen tun, um Lärm am Arbeitsplatz einzuschränken?

Die gute Nachricht ist, dass Sie als Arbeitgeber:in einige grundsätzliche Maßnahmen ergreifen können, um für mehr Ruhe und eine geringere Lärmbelastung in Ihrer Firma zu sorgen. Der wohl wichtigste Schritt ist angemessener Lärmschutz in Ihren Büroräumen. Schallreduzierende Wand-, Decken- und Maschinenverkleidungen sowie andere schalldämmende Komponenten können sowohl beim Neubau von Bürogebäuden als auch nachträglich installiert werden.

Eine weitere wichtige Maßnahme, die Sie als Arbeitgeber:in implementieren können, ist die Einführung von Kommunikationsregeln. Solche Regeln umfassen beispielsweise die Vereinbarung von telefonat-, musik- und gesprächsfreien Phasen. Diese Zeiträume ermöglichen es Ihren Angestellten, sich voll und ganz auf Ihre Arbeit zu konzentrieren und fungieren als eine Auszeit vom Lärm des Arbeitsalltags.

Falls möglich, sollten Sie zudem separate Räume oder Kabinen für Meetings, Besprechungen, Telefonate, Drucker und Co. zur Verfügung stellen. Werden solche Tätigkeiten in separaten Räumlichkeiten durchgeführt, reduziert dies die gesamte Geräuschkulisse am Arbeitsplatz.

Ein Arbeitsplatz, an dem sich Ihre Angestellten konzentrieren können und sich wohlfühlen, sorgt für eine bessere Leistungsfähigkeit und Produktivität und erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit. Dies wirkt sich wiederum positiv auf Ihren Unternehmenserfolg aus.

Andererseits führt die Schaffung eines Arbeitsplatzes ohne hohe Lärmbelastung zusätzlich zu einer Aufwertung Ihres Employer Brandings bzw. Ihrer Arbeitgebermarke. Dies kann Sie als Arbeitgeber:in auf dem Jobmarkt attraktiver machen und Ihnen Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Sie fragen sich, was Sie sonst noch für Ihr Employer Branding und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter:innen tun können? Lassen Sie sich von unserem Artikel zum Thema Employer Branding sowie von unserem Ratgeber zur Schaffung eines großartigen Arbeitsplatzes inspirieren.

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