Sie kennen das. An jedem Service- und Lieferfahrzeug steht es: „Mitarbeiter gesucht!“ In dieser Marktsituation befindet sich auch die Möbelhauskette XXXLutz Deutschland. 750 LKW- Teams und 75 Montagemeister für Möbel und Küchen sind derzeit bei dem Arbeitgeber im Einsatz. Bei der momentanen Auftragslage darf’s aber gerne ein bisschen mehr sein. Deutschlandweit. Doch der Mangel an qualifizierten Handwerker gibt das derzeit nicht her. Oder doch? Gemeinsam mit dem MTC- Team von Monster – eine auf Online- Personalmarketing spezialisierten Abteilung – hat XXXLutz eine zeit- und marktgerechte Lösung entwickelt, um die Zielgruppe doch noch aus der Reserve zu locken. Erfahren Sie hier mehr im Gespräch mit Christopher Zentgraf, dem Recruiting- Verantwortlichen für Deutschland bei XXXLutz.
Das Interview führte Sonja Dietz
Was hat Sie an dem Konzept von Monster begeistert?
Der ganztägige Workshop mit dem HR-Management und Monteuren aus dem Betrieb – hier haben wir zusammen mit unseren Ansprechpartnern von Monster einen Tag lang die Köpfe zusammengesteckt. Moderiert wurde das Ganze von Employer-Branding- Expertin Dr. Claudia Bibo, die fast ausschließlich unsere Monteure zu Wort kommen ließ. Sie hat für eine sehr lockere Atmosphäre gesorgt, was wichtig war. Denn die Kollegen sind selten im Backoffice und die Situation war für sie zunächst befremdlich. Doch schon nach kürzester Zeit war das Eis gebrochen.
Also ein richtiger Briefing-Workshop mit einem Storytelling-Ansatz, um die am Markt unterscheidenden Arbeitgeberqualitäten herauszuarbeiten . . .
Genau. Vornehmlich ging es um den Arbeitsalltag bei XXXLutz, ergänzt um die strategische Vision unseres Unternehmens, die wir managementseitig beigesteuert haben. Mit den Erkenntnissen aus dem Workshop konnten authentische Inhalte geschaffen werden, die das Arbeitsklima in unserem Haus eins zu eins abbilden. Und das einzigartig. Das war die Idee dahinter.
Was ist mit dem Material dann als nächstes geschehen?
Auf diese Weise ist eine Landingpage entstanden, die sich komplett von dem abhebt, wie wir uns oder unser Wettbewerb sich bislang am Markt präsentiert haben. Zum Beispiel waren wir von den Texten, die Frau Dr. Bibo entwickelt hat, sofort begeistert. Sie zeigen auf ehrliche und spannende Weise, wer wir sind. Und keine Spur mehr von dem früher üblichen Personalersprech, durch den viele Stellenanzeigen gleich und austauschbar klangen.
Doch die Lösung bestand nicht nur aus Text, oder?
Nein, natürlich nicht. Unsere Leute schauen auch privat ganz viele Videos auf ihren Handys. Da war es naheliegend, unsere Botschaft vor allem in diesem Format zu präsentieren. Und zwar nicht in den typischen langen Unternehmensvideos, sondern – so wurden vom MTC-Team beraten – in mehreren kurzen prägnanten Clips. Diese sind dann auch wesentlicher Bestandteil unserer Landingpage geworden.
„Hallo Schreiner, Tischler, Monteur – hol dir den besten Job in der Montage!“ – schon mit diesem Einstieg heben Sie sich von dem klassischen 08/15- Einheitsbrei im Recruiting ab. Dieser Stil zieht sich durch die ganze Landingpage. Wie kam dieser etwas andere Auftritt bei Bewerbern an?
Die Landingpage hat uns sehr großes Lob eingebracht und schnell Erfolge erzielt. Binnen weniger Tage gingen die ersten Bewerbungen ein. Das dürfte mit daran liegen, dass auf dem Handy die Informationen über Betriebsklima, die Aufgaben und die Karrieremöglichkeiten leicht zu konsumieren sind und trotzdem überzeugen.
Was heißt das konkret?
Die Inhalte bereiten wir sehr abwechslungsreich auf. So haben wir beispielsweise den Arbeitsalltag unserer Monteure als Fotostory dargestellt, weil wir beraten wurden, dass solche Bildergeschichten mit kurzen Erklärungstexten auf werblichen Seiten extrem beliebt sind. Weiterhin gibt es Mitarbeitergeschichten, eine Standortkarte und, und, und. Dieser Abwechslungsreichtum animiert Kandidaten, das Job-Biotop „Monteur bei Lutz“ mit viel Spaß zu erkunden und sich mindestens interessieren, wenn nicht begeistern zu lassen.
Ihre zukünftigen Monteure suchen aber gar keinen Job. Wie erreichen Sie sie denn dann überhaupt?
Dort, wo sie sich auch sonst mehrere Stunden am Tag im Internet aufhalten: in den sozialen
Netzwerken. Das ist einer der Schwerpunkte und dort kommt unsere Seite mit den vielen Videos besonders gut an. Suchmaschinenmarketing spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wir telefonieren wöchentlich mindestens eine Stunde mit dem MTC- Team, um die Ergebnisse der Reichweiten-Kampagne auszuwerten und neu auszusteuern. Das ist zwar eine Menge Aufwand, aber er lohnt sich. Leute, die konkret nach Jobs suchen, erreichen wir weiterhin über die Jobbörse.
Sie haben auch noch einige Recruiting-Maßnahmen selbst eingesteuert?
Wir haben einige Direktmarketing-Maßnahmen zum Auftakt der Kampagne eingesetzt. Bemerkenswert dabei ist: Im Gespräch haben einige Bewerber erwähnt, ihre Bewerbung sei nur deshalb zustande gekommen, weil sie von den Inhalten der Landingpage so überzeugt gewesen seien. Ein Zeichen, dass wir alles richtig gemacht haben. Im Vergleich zu allen anderen Medien, die wir bisher eingesetzt haben, ist der Rücklauf an Bewerbungen sehr gut.
Herzlichen Dank, Herr Zentgraf für dieses Gespräch. Doch noch eine abschließende Frage: Sie wollen langfristig noch mehr Kandidaten begeistern . . .
Müssen wir. Wir sind auf dem besten Wege, das Möbelhaus des 21. Jahrhunderts zu werden. Bei aller Digitalisierung: Die Küche muss trotzdem jemand montieren. Aus diesem Grund sind wir immer auf der Suche nach dem richtigen Weg, unsere Leute für uns zu begeistern. Da hat uns MTC von Monster wirklich weiter gebracht. Danke auch von meiner Seite für die gelungene Zusammenarbeit.