Interkulturelles Training: So machen Sie Ihre Mitarbeiter:innen fit für jede Art von internationalem Austausch

Lachende Kollegschaft im Meeting.

von Susanne Schweitzer

In unserer modernen, globalisierten Welt gibt es kaum noch Unternehmen, die es nicht mit internationalen Geschäftspartner:innen und/oder Kund:innen zu tun haben. Wo Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit verschiedenen Bräuchen, Kulturen und Sprachen aufeinandertreffen, können unter Umständen Probleme und Missverständnisse entstehen – vor allem dann, wenn Geschäftskonditionen und Co. verhandelt werden.

Damit solche Problemsituationen gar nicht erst aufkommen, greifen viele Arbeitgeber:innen zu interkulturellen Trainings. Doch was ist interkulturelles Training überhaupt? Wofür brauchen Unternehmen es? Und wie kann ein solches Training aussehen und in Ihrer Firma implementiert werden? All diese Fragen beantwortet Monster im folgenden Artikel.

Was ist interkulturelles Training und was bezwecken derartige Schulungen?

Neben offensichtlichen sprachlichen Unterschieden besteht der Großteil einer jeden Kommunikation aus nonverbalen Signalen wie Mimik, Gestik und Körperhaltung. Wann wir allerdings Lachen, Weinen, den Kopf neigen, mit der Schulter zucken und Co. variiert von Kultur zu Kultur.

Interkulturelle Schulungen machen Arbeitnehmer:innen solche kulturellen Unterschiede bewusst – sie helfen Teilnehmer:innen dabei, sie zu erkennen und trainieren sie in der richtigen interkulturellen Interaktion. Dementsprechend sind interkulturelle Trainings eine wichtige Personalentwicklungsmaßnahme. Im Zuge der Internationalisierung der Märkte kann Ihr Unternehmen nur durch interkulturell kompetente Arbeitskräfte mit der Konkurrenz mithalten.

Das wohl wichtigste Ziel interkultureller Trainings ist die Sensibilisierung. Denn um Probleme zu lösen, müssen Personen zunächst sensibel und umsichtig genug sein, um diese zu erkennen. Der Erfolg eines jeden interkulturellen Trainings wird schlussendlich daran gemessen, ob es Teilnehmer:innen gelingt, die erlernten Kenntnisse und interkulturell angemessene Handlungsstrategien ins wahre Leben zu übertragen.

Für wen eignen sich interkulturelle Trainings?

Interkulturelle Trainings eignen sich grundsätzlich für alle Menschen, die im geschäftlichen wie auch im privaten Umfeld in häufigem Kontakt mit fremden Kulturen stehen. Besonders Mitarbeiter:innen, die regelmäßig für Ihr Unternehmen auf Geschäftsreisen gehen oder es konstant mit Geschäftspartner:innen und Kund:innen im Ausland zu tun haben, sollten Sie zu interkulturellen Trainings anleiten oder gar verpflichten.

Oftmals gestaltet sich erfolgreiche interkulturelle Kommunikation über Telefon, Video-Chat und Co. sogar schwieriger als persönlich vor Ort. Im virtuellen Umfeld ist das Aufbauen von Vertrauen weniger einfach, besonders im Falle einer Zusammenarbeit mit Kulturen, in denen persönlicher Kontakt wichtig ist.

Falls Ihr Unternehmen also global aktiv ist, sollten Sie auf Nummer sicher gehen und alle Mitarbeiter:innen interkulturellen Trainings unterziehen. Hierunter fällt vor allem auch die Führungsetage, denn diese ist für die Planung der internationalen Unternehmensstrategie zuständig und sollte dementsprechend interkulturell sensibilisiert sein.

Wie gestaltet sich interkulturelles Training?

In einem ersten Schritt sorgen interkulturelle Schulungen dafür, dass Teilnehmer:innen sich ihren eigenen kulturellen Prägungen und Verhaltensweisen bewusst werden. Sie lernen beispielsweise, was für ihre eigene Kultur typisch ist und welche Werte sie als selbstverständlich auffassen. Auch auf Aspekte wie kulturell beeinflusste Wahrnehmungen, Vorurteile, Stereotypen, Denkmuster und Werteeinstellungen wird hier eingegangen. Erst wenn man sein eigenes Verhalten analysiert und hinterfragt, kann auf fremde Kulturen sensibilisiert werden.

Anschließend folgt die Vermittlung der sozialen „Grundregeln“ und der Hinweis auf zu vermeidende Fettnäpfchen der jeweiligen Fremdkultur(en). Es soll eine allgemeine Sensibilisierung und Toleranz gegenüber kulturellen Unterschieden erzeugt werden. Hierbei ist die wichtigste Regel: Zuerst beobachten, dann nachdenken und zuletzt handeln. In diesem Schritt werden sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten zwischen den eigenen und den fremdkulturellen Mustern herausgearbeitet.

Interkulturelle Trainings sollten generell sowohl an die Teilnehmer:innen als auch an die Auslandskontakte Ihres Unternehmens angepasst sein. Hierbei empfiehlt es sich, folgende Faktoren bzw. Fragen in Betracht zu ziehen:

  • Wie viel Auslandserfahrung bringen die Teilnehmer:innen mit?
  • Wie steht es um implizite Vorurteile gegenüber anderen bzw. fremden Kulturen?
  • Über welchen Zeitraum werden die Mitarbeiter:innen im Ausland tätig sein?
  • Um welche Länder im Ausland handelt es sich?
  • Sind Mitarbeiter:innen lediglich mit internationalen Teams, Geschäftspartner:innen oder Kund:innen in Kontakt oder werden diese tatsächlich ins Ausland entsendet?

Es existieren sowohl kulturallgemein interkulturelle Kompetenz-Trainings als auch länderinterkulturelle Trainings, die sich auf einen regionalen oder nationalen Schwerpunkt konzentrieren. Diesen Unterschied sollten Sie bei der Auswahl der Schulung berücksichtigen.

Meist erfolgt ein interkulturelles Training über einige Tage hinweg in Kleingruppen. Wie viele praktische Übungen die Teilnehmer:innen im Anschluss an den theoretischen Unterricht durchführen müssen, hängt davon ab, wie viel Auslandserfahrung sie mitbringen.

Im praktischen Teil interkultureller Trainings wird beispielsweise mit aktiven Übungen, Rollenspielen und Fallbeispielen gearbeitet. Zusätzlich werden bereits erlebte Konflikte reflektiert und aufgelöst, sodass diese in Zukunft vermieden werden können. Durch diese aktive Auseinandersetzung mit fremdkulturellen Denk- und Handlungsmustern erwerben Teilnehmer:innen ein breiteres Handlungsspektrum und werden in Bezug auf Fremdkulturen sensibilisiert.

Was können Sie als Arbeitgeber:in allgemein für mehr interkulturelle Sensibilisierung und Diversity in Ihrem Unternehmen tun?

Neben interkulturellen Trainings existieren eine Reihe an zusätzlichen Maßnahmen, die Sie als Arbeitgeber:in implementieren können, um für mehr interkulturelle Sensibilisierung und Diversity in Ihrer Firma zu sorgen.

Diversität und interkulturelle Vielfältigkeit fängt bereits beim Recruiting an. Beziehen Sie sich deshalb auf unsere Ratgeber zu richtigen Recruiting-Strategien sowie zur Vermeidung von unbewussten Vorurteilen im Recruiting.

Für alles Weitere zum Thema Diversity und der Implementierung von Diversity-Strategien können Sie sich auf unsere Artikel zum Thema Diversity Management sowie auf unsere Ratschläge zur Implementierung von Diversity-Strategien beziehen.

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Interkulturelles Training gilt heutzutage als eine essenzielle Personalentwicklungsmaßnahme. Damit Ihr Unternehmen allerdings von Grund auf so divers und interkulturell sensibilisiert wie möglich ist, sollten Sie bereits im Recruiting Wert auf Diversity und Inklusion legen. Wir von Monster können Ihnen dabei helfen, neue, kulturell vielfältige Talente für Ihr Unternehmen zu finden. Veröffentlichen Sie am besten direkt eine kostenlose Stellenanzeige bei uns!