Emotionale Intelligenz: Wie Unternehmen sie sinnvoll einsetzen und trainieren

Ältere Frau sitzt lächelnd vor dem Laptop.

von Christiane Toedt

Das Arbeitsklima innerhalb eines Unternehmens wird zu einem großen Teil von Zwischenmenschlichkeit bestimmt. Verstehen sich Mitarbeiter:innen und Führungskräfte, funktionieren viele Arbeitsprozesse schneller und effektiver. Deshalb haben Unternehmen das Ziel, die Zusammenarbeit der Angestellten so reibungslos wie möglich zu gestalten. Dazu brauchen sie emotional intelligente Mitarbeiter:innen. Doch was ist emotionale Intelligenz und wie finden Unternehmen Angestellte, die diese wichtige Fähigkeit mitbringen? Das erfahren Sie im folgenden Artikel.

Emotionale Intelligenz: Definition

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, Emotionen verstehen und einordnen zu können. Wer emotional intelligent ist, kann Gefühle erkennen und einordnen. Das hilft wiederum dabei, die eigene Verhaltensweise zu reflektieren, die Gefühle zu akzeptieren und sogar zu lenken.

Diese Skills beschränken sich jedoch nicht nur auf das eigene Verhalten. Personen, die Verständnis für die eigenen Gefühle haben, bringen in den meisten Fällen auch Sensibilität für die Emotionen anderer mit. Es fällt ihnen leicht, mit anderen zu sympathisieren und ihre Motivation und Einstellungen nachzuvollziehen.

Emotionale Intelligenz trainieren

Sie können Ihren Angestellten dabei helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Durch Übung und Reflexion lernen sie, ihre sozialen Beziehungen besser zu managen – sowohl privat als auch beruflich. Das schaffen Sie durch Trainings oder Workshops. Bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen daher spezielle Kurse zum Thema Kommunikation und emotionale Intelligenz an.

Die Teilnehmenden in den Workshops lernen z.B. wie sie anderen aktiv zuhören, sich in verschiedene Perspektiven hineinversetzen und sensibel auf die Gefühle von Kolleg:innen reagieren. Schulen Sie auch darin, Konflikte respektvoll zu bewältigen. Trainieren Sie das Verhalten in Konfliktsituationen und bei Meinungsverschiedenheiten. Legen Sie zudem einen Fokus darauf, dass die Teilnehmenden untereinander Beziehungen aufbauen. Ihre erlernten Fähigkeiten können sie dann nutzen, um Vertrauen zueinander aufzubauen und zukünftig produktiv zusammenzuarbeiten.

Zeigen Sie Ihren Mitarbeiter:innen, dass es unterschiedliche Kommunikationsstile gibt. Um diese zu erkennen, braucht es Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. In unterschiedlichen Settings können Sie emotionale Intelligenz trainieren und deutlich machen, dass eine offene und transparente Kommunikation sowie Verständnis füreinander in Ihrem Unternehmen eine große Rolle spielen.

Um dies allen Angestellten zu vermitteln, ist auch Dankbarkeit ein geeignetes Mittel. Das schafft eine Unternehmenskultur, die auf einem funktionierenden Miteinander und dem Gefühl von Teamzugehörigkeit basiert.

Wie Unternehmen die Entwicklung ihrer Angestellten unterstützen

Indem Sie Ihre Angestellten dazu anhalten, ihre Fähigkeiten und insbesondere ihre emotionale Intelligenz am Arbeitsplatz einzusetzen, schaffen Sie ein motiviertes und produktives Arbeitsumfeld. Das macht Sie zu einem attraktiven Arbeitgeber, der Mitarbeiterzufriedenheit großschreibt. Wenn Sie gleichzeitig dabei helfen, fruchtbare Beziehungen aufzubauen, erzielen Sie bessere Ergebnisse für das Unternehmen, steigern die Produktivität sowie Mitarbeitergesundheit.

Ihre Führungskräfte haben mehrere Möglichkeiten, wie sie die Entwicklung der emotionalen Intelligenz bei den Mitarbeiter:innen unterstützen können:

  • Stellen Sie Feedback und Coaching bereit
  • Seien Sie ein Vorbild
  • Erkennen Sie Fortschritte und Mühen
  • Sorgen Sie für eine ausgewogene Work-Life-Balance

Stellen Sie Feedback und Coaching bereit

Während Ihre Arbeitskräfte in Workshops und Seminaren ihre emotionale Intelligenz trainieren, können Sie parallel coachen und regelmäßig Feedback geben. Indem Sie konstruktive Feedbackgespräche anbieten, erhalten Ihre Angestellten einen Raum für ihr persönliches Wachstum. Zeigen Sie durch Coaching, wo es noch Spielraum für Verbesserungen gibt, und ermutigen Sie gleichermaßen die Verhaltensweisen zu reflektieren und Möglichkeiten zu finden, die Zusammenarbeit mit der Kollegschaft positiv zu beeinflussen.

Seien Sie ein Vorbild

Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter:innen, ihre Gedanken und Gefühle mitzuteilen und schaffen Sie einen sicheren Raum für offene Kommunikation, in dem niemand verurteilt oder belacht wird. Stellen Sie einen Arbeitsplatz zur Verfügung, der emotionale Intelligenz wertschätzt. So fördern Sie den Zusammenhalt Ihrer Teams und sorgen für eine entspannte Arbeitsatmosphäre, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen.

Erkennen Sie Fortschritte und Mühen

Erkennen Sie an, dass nicht alle Mitarbeiter:innen gleich sind und sich manche schwerer damit tun, Verständnis und Geduld aufzubringen als andere. Schätzen Sie daher auch kleine Fortschritte und zeigen Sie, dass Sie Potenzial erkennen, wenn Mitarbeiter:innen sich selbst dazu anhalten, aktiv zuzuhören, und an ihrer Empathie sowie an ihren Konfliktlösungsfähigkeiten arbeiten.

Sorgen Sie für eine ausgewogene Work-Life-Balance

Emotionale Intelligenz und Beispiele, um emotionale Intelligenz zu unterstützen, beziehen sich nicht nur auf das Arbeitsumfeld. Stellen Sie auch die Work-Life-Balance Ihrer Angestellten in den Fokus. Das sorgt dafür, dass diese weniger gestresst und ausgelastet sind. Langfristig sind Ihre Teammitglieder so zufriedener und kommen gern zur Arbeit. Sie schätzen, dass sie in Ihrem Unternehmen frei kommunizieren können und geben diese Möglichkeit auch den Kolleg:innen.

Emotionale Intelligenz: Beispiele für Tests beim Bewerbungsprozess

Mithilfe dieser Methoden finden Unternehmen heraus, wer am besten für eine ausgeschriebene Position infrage kommt, wer die gewünschte Fähigkeit „emotionale Intelligenz“ aufweist, und daher am besten ins Team passt:

Arbeitszeugnisse und Referenzen

Fragen Sie die Kandidat:innen nach Arbeitszeugnissen und Referenzen. Lebensläufe sowie Anschreiben sind nicht immer aussagekräftig über die emotionale Intelligenz eines Bewerbers bzw. einer Bewerberin. In Arbeitszeugnissen und Referenzen jedoch lassen sich viele Beispiele erkennen, mit welchen Soft Skills der Arbeitnehmer bzw. die Arbeitnehmerin am alten Arbeitsplatz überzeugt hat.

Tests und Arbeitsproben

Führen Sie emotionale Stresstests in Ihrem Assessment Center durch, die belegen, wie die Bewerber:innen in Konfliktsituationen oder mit Meinungsverschiedenheiten umgehen. In Arbeitsproben können Sie zudem erfragen, wie die Kandidat:innen mit berufsspezifischen emotionalen Situationen umgehen würden oder wie sie ihre Fähigkeiten in der Vergangenheit bei einem erfolgreichen Projekt eingesetzt haben.

Verhaltensbasierte Interviewfragen

Streuen Sie Fragen ins Interview ein, bei denen es nicht um die Antwort der Bewerber:innen geht, sondern um ihre Reaktion auf die gestellte Frage sowie ihr Verhalten bei der Beantwortung. So finden Sie heraus, wie die Kandidat:innen mit Stress umgehen und auf unvorhersehbare Situationen reagieren. Anhand der Art und Weise der Erwiderung erkennen Sie Verhaltensmuster, die Ihnen dabei helfen, zu bestimmen, ob Ihr Gegenüber eine geeignete Teamergänzung wäre.

Nonverbale Kommunikation

Achten Sie im Vorstellungsgespräch auch auf die nonverbale Kommunikation der Kandidat:innen. Wie setzen sie Gestik und Mimik ein, wie ist ihre Körperhaltung? Anhand des Ausdrucks sowie der Körpersprache Ihrer Gesprächspartner:innen ziehen Sie Schlüsse über die emotionale Intelligenz der Interviewten.

Emotional intelligente Angestellte finden – in Kooperation mit Monster

Sie fördern Zwischenmenschlichkeit und eine Kommunikation auf Augenhöhe? Das macht Sie zu einem Unternehmen, um das sich die Talente reißen. Um unter Ihnen diejenigen zu finden, die eine große Portion emotionale Intelligenz mitbringen, nutzen Sie am besten eine Stellenanzeige von Monster. Beschreiben Sie darin, welche Eigenschaften Sie sich von Ihren Mitarbeiter:innen wünschen und werden Sie schnell fündig!