Eine:r für alle und alle für eine:n – Mitarbeiter wirksam motivieren
von Christiane Toedt
Motivierte Mitarbeiter:innen sind das Erfolgsrezept eines jeden Unternehmens. Wer motiviert ist, hat Energie, Ehrgeiz und bringt die Dinge voran. Kurz gesagt: Eine Arbeitsmoral, die sich jede:r Unternehmer:in wünschen würde. In guten Zeiten ist diese hoch. Sie merken, die Mitarbeiter:innen kommen gern zur Arbeit. Das Team motiviert zu halten, ist nicht schwierig. Die Arbeit macht Spaß und es braucht wenig Zuarbeit, um das Level hochzuhalten.
Doch wie verhält es sich mit der Arbeitsmotivation in einer schwierigen Phase? Finanzielle Engpässe, eine Entlassungswelle oder Konflikte unter den Mitarbeiter:innen – all das kann im Unternehmensalltag passieren und zu Spannungen sowie Motivationsverlust führen. Wie Sie in solchen Fällen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirksam motivieren, erfahren Sie hier.
Welche Ursachen hat Demotivation unter Arbeitnehmer:innen?
Es gibt Situationen, die dazu führen, dass Teile der Belegschaft unmotiviert sind. Dies können einerseits persönliche Gründe sein, auf die Sie als Arbeitgeber:in nur wenig Einfluss haben. Es gibt aber auch Ursachen, die in der Firma zu suchen und zu finden sind. Zu ihnen gehören unter anderem:
- Stress
- Ungleiche Bezahlung
- Umstrukturierungen und Entlassungen
- Negative Kritik- und Feedbackkultur
- Schlechtes Managementverhalten
Überstunden oder eine hohe Arbeitsbelastung haben Stress zur Folge – ganz besonders, wenn sie in Kombination auftauchen. Leider sind unter Stress nur die wenigsten Menschen langfristig entspannt und effektiv. Auch eine unfaire Gehaltsgestaltung spielt bei der Demotivation eine Rolle. Unterschiede in der Gehaltsspanne zwischen Frauen und Männern – auch in der Führungsetage – oder zwischen verschiedenen Positionen können zu Spannungen führen. Ebenso der Führungsstil: Mangelnde Kommunikation, Mikromanagement und Misstrauen führen zu einem Motivationstief bei der Belegschaft.
Folgen von Demotivation
Die Folgen des Motivationsverlusts liegen meistens in der Arbeitskraft. Denn demotivierte Angestellte sind oftmals gestresster und bringen letztlich eine schlechtere Leistung. Die negative Stimmung am Arbeitsplatz führt zu Unkonzentriertheit und dies wiederum dazu, dass das volle Potenzial im Beruf nicht mehr ausgeschöpft wird. Denn auf Demotivation folgt Frust, der sich auch negativ auf das Team auswirken kann. Je länger dieser anhält, desto größer können die Folgen sein. Psychische Probleme bei den Angestellten enden nicht selten in Arbeitsausfällen. Auch ein Jobwechsel kann die Konsequenz sein.
Sie sollten deswegen versuchen, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirksam zu motivieren. Machen Sie sich bewusst: Eine gute Führung ist der Anfang eines guten Arbeitsklimas mit engagierten Kolleg:innen. Nutzen Sie deshalb Methoden, Ihre Mitarbeiter:innen konstant zu motivieren und sogar nach Entlassungen und Restrukturierungen an das Unternehmen zu binden.
Nach Entlassungswelle motivieren
Ein spezielles Thema ist die Motivationsfindung nach einer Entlassungswelle. Denn dies betrifft zwangsläufig auch die Arbeitnehmer:innen, die in der Firma geblieben sind und jetzt für alle Verbleibenden den Betrieb am Laufen halten. Das bedeutet, dass sich auch diejenigen, die nicht direkt von den Entlassungen betroffen waren, verärgert, abgelenkt und überarbeitet fühlen können.
Dies wiederum stellt Führungskräfte vor eine große Herausforderung. Nun müssen Wege gefunden werden, damit die Mitarbeiter:innen dem Unternehmen gegenüber loyal bleiben und positiv in die Zukunft schauen. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die verbleibende Kollegschaft in einer schwierigen Zeit zusammenzubringen. Sie als Team zusammenzuschweißen und dafür zu sorgen, dass sie sich geschätzt fühlen und sich auf ihre Aufgaben konzentrieren. Sonst können die Folgen den Arbeitsbetrieb unter Umständen stören und das Unternehmensklima nachhaltig beeinflussen.
Wie kann man Mitarbeiter:innen bzw. Mitarbeiter wirksam motivieren?
Um ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter ihre Arbeitskraft und Energie inmitten von Herausforderungen aufrechterhalten können, sollten sich die Führungskräfte auf fünf Bereiche konzentrieren:
- Kommunikation
- Klarheit
- Einsatz
- Entwicklung
- Vertrauen
Kommunikation
In schwierigen Phasen sollte der Fokus einer Führungskraft mehr auf die Kernfunktionen zurückgeführt werden – das gute Führen der Mitarbeiter:innen. Sich um diejenigen zu kümmern, die das Business voranbringen, ist gut für das Geschäft. Das Schlüsselwort ist hier: Kommunikation. Gerade in schwierigen Zeiten sollten Sie darum positiv bleiben und diese Positivität auch kommunizieren.
In schwierigen Zeiten brauchen Menschen Wertschätzung. Das geht am besten durch Zuspruch, Lob und Anerkennung. Das gemeinsame Feiern von Erfolgen – auch wenn es nur kleine sind – stärkt den Teamzusammenhalt. Zu einer funktionierenden Kommunikation gehört darüber hinaus eine konstruktive Feedbackkultur. Kein Mensch ist perfekt, dessen sind sich sowohl die Chefs und Chefinnen als auch die Arbeitnehmenden bewusst.
Doch: Der sprichwörtliche Ton macht die Musik! Denn auch in herausfordernden Situationen ist nicht alles schlecht. Ein kritisches Feedback kann gut und konstruktiv verpackt in einem „Aha-Moment“ enden und zu einem guten Mitarbeitergespräch führen, von dem beide Seiten profitieren. Nutzen Sie dazu zum Beispiel die Sandwich-Methode: Erst ein Lob, dann das konstruktive Feedback mit Verbesserungsvorschlägen und praktischen Beispielen und abschließend ein paar anerkennende Worte, damit das Gespräch positiv nachklingt.
Klarheit
Der geeignete Führungsstil ist geprägt von einer klaren Zusammenarbeit. Unklarheit führt zu Konflikten und Entmutigung, da die Mitarbeiter mögliche Wissenslücken nicht schließen können, wenn sie sich am ängstlichsten und unsichersten fühlen. Wenn nicht nur die Führungsetage, sondern auch die einzelnen Angestellten das Gesamtbild – soweit möglich – kennen, haben sie mehr Verständnis für Führungsentscheidungen.
Diese Transparenz zahlt sich aus. Denn so fühlen sich die Mitarbeiter:innen eingebunden und können sorgfältig gewählte Entscheidungen mittragen und Vertrauen zum Unternehmen aufbauen. Kommunizieren Sie deshalb deutlich und wiederholt, was Sie wissen, und sagen Sie ehrlich, was Sie nicht wissen. Wiederholen Sie die Informationen, damit alle abgeholt werden. Helfen Sie Ihren Mitarbeiter:innen so, ihre Perspektive zu wechseln und ihre eigene Realität in ein unternehmerisches Licht zu rücken.
Weisen Sie Ihnen den Weg, indem Sie die aktuellen Unternehmensziele und ihre Rolle bei der Erreichung dieser Ziele klar umreißen. Stärken Sie die Problemlösungskompetenzen Ihrer Angestellten und haben Sie das gemeinsame Ziel vor Augen. Dies wird dazu beitragen, tatsächliche Lösungsansätze zu entwerfen, die die sehr realen Einschränkungen der Mitarbeiter:innen berücksichtigen. Das kann am Ende zu einer großen Portion Loyalität führen und die Teams ans Unternehmen binden.
Einsatz
Führungskräfte sollten auch in schwierigen Phasen nicht weniger Arbeitsmoral oder Einsatzbereitschaft ihrer Kolleg:innen erwarten. Gutes Teamwork, Verantwortlichkeit und eine gemeinsame Vision entstehen auch in diffizilen Phasen und ein Aufschwung kann es nur mit dem richtigen Einsatz aller Beteiligten geben.
Zahlen Sie Ihren Mitarbeiter:innen ein marktübliches und faires Gehalt. Seien Sie schon in der Stellenanzeige transparent, wenn es um das Gehalt geht. Auch Boni bieten sich an, um die Motivation zu steigern und den Erfolg auch finanziell zu messen. Bieten Sie in schwierigen Phasen beispielsweise einen Arbeitszeitausgleich statt einer Gehaltserhöhung, sorgen Sie immer für regelmäßige Pausen und vermeiden Sie Überstunden, soweit das möglich ist. Auch eine betriebliche Altersvorsorge bietet sich als Incentive an.
Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter:innen dennoch in die Verantwortung, erfolgreich zu sein. Stärken Sie ihre Motivation, indem Sie Schwierigkeiten unter der Leitung einer vorbildlichen Führungskraft überwinden, die sich um sie kümmert und ihre hervorragenden Leistungen anerkennt.
Entwicklung
Die Zufriedenheit der Belegschaft ist nicht nur monetär bedingt. Indem Sie ihnen Perspektiven geben, Raum für eigene Ideen und Entwicklungsmöglichkeiten, zeigen Sie ein langfristiges Interesse an einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Schenken Sie Ihren Angestellten Aufmerksamkeit und geben Sie ihnen herausfordernde Tätigkeiten mit messbaren Zielen. Fördern Sie so die intrinsische Motivation der Angestellten.
Wenn Sie herausfordernde Aufgaben erhalten und dabei darüber hinaus unterstützt und gecoacht werden, kann das die professionelle Entwicklung positiv beeinflussen. Richten Sie Weiterbildungsmaßnahmen ein und machen Sie auf Ihr Engagement aufmerksam. Lassen Sie die Mitarbeiterinnen auch wissen, dass Sie in diesem Jahr möglicherweise keine finanziellen Anreize anbieten können, diese jedoch durch eben solche Förderungen ihrer Fähigkeiten und Kapazitäten ausgleichen werden.
Vertrauen
Ein kollegiales Arbeitsklima, das durch Offenheit geprägt ist, ist für die meisten der ideale Arbeitsplatz. Dazu gehört auch, vertrauensvoll mit der Arbeitskraft umzugehen. Makro- statt Mikromanagement ist hier das A und O. Denn die Motivation erhöht sich durch die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten. Dann kann auch besser am Erfolg gemessen werden.
Autonomie und Selbstbestimmung, eine offene Kommunikation, Klarheit, der richtige Einsatz, die richtigen Entwicklungsmaßnahmen sowie das Empowerment an der richtigen Stelle, sorgen am Ende für ein gutes Vertrauensverhältnis im Unternehmen.
Wie kann ich nach der Entlassungswelle motivieren?
Wenn die Arbeitsmoral durch eine Kündigungsphase sinkt, können Sie die einzelnen Mitarbeiter:innen gezielt coachen. So bleiben sie produktiv und werden dabei unterstützt, den Verlust von Kolleg:innen bei einer Umstrukturierung aufzufangen und zu verarbeiten.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter:innen nicht überfordert bzw. überlastet werden. Verteilen Sie Aufgaben um und schaffen Sie z.B. einen Überstundenausgleich. Versichern Sie, dass eine harte Phase nur vorübergehend ist und Sie jeden Tag daran arbeiten, die Umstände zu verändern.
Weil Sie Ihren Mitarbeiter:innen möglicherweise nicht garantieren können, dass ihre Arbeitsplätze während einer Reorganisation oder Restrukturierung sicher sind, können Sie dafür sorgen, ihre Fähigkeiten zu fördern, damit sie bestens auf alles vorbereitet sind. Halten Sie Ihrer Belegschaft den Rücken frei und seien Sie ein:e Mentor:in und inspirierende Führungskraft für Ihre Angestellten. Das wird sich am Ende in motivierten Mitarbeiter:innen zeigen.
Motivierte Mitarbeiter:innen sind der Schlüssel für jeden Unternehmenserfolg
Wie Sie Ihre Mitarbeiter wirksam motivieren, ist erst der zweite Schritt im Prozess. Schon bei der Einstellung sollten Sie auf engagierte Mitarbeiter:innen achten. Schalten Sie deshalb eine Unternehmensanzeige bei Monster und finden Sie schon heute die passenden Kandidat:innen für Ihren Unternehmenserfolg.