Mitarbeiterbindung: In die Zukunft investieren

Junger Mann steht zufrieden im Büro.

von Christina Pichlmaier

Damit ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein kann, benötigt es vor allen Dingen Mitarbeitende, die diese Aufgabe mittragen. Qualifizierte Arbeitnehmende sind dafür enorm wichtig. Und nicht minder ausschlaggebend sind erfahrene Teammitglieder mit langjähriger Betriebszugehörigkeit. Sie haben wertvolle Kenntnisse über das Unternehmen und fachliche Erfahrung, die durch neue Fachkräfte – egal, wie gut sie ausgebildet sind – nicht aufgewogen werden können. Insofern stellt langfristige Mitarbeiterbindung ein Instrument der Personalführung dar, in das jedes Unternehmen investieren sollte.

Monster erklärt im folgenden Artikel, warum sie so wichtig ist und welche Vorteile aktive Personalbindung bietet. Sie erfahren außerdem, mit welchen Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung Sie Ihr Personal effektiv halten können.

Definition: Mitarbeiterbindung

Personalbindung bezeichnet den Vorgang, Arbeitnehmende im Unternehmen zu halten. Daraus ergibt sich ein Aufgabenbereich für HR- und Personalabteilungen, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Diese Definition von Mitarbeiterbindung macht deutlich, dass es sich dabei nicht um ein einmaliges Projekt handelt, sondern ein fortlaufender Prozess ist. Er bezieht sich im Wesentlichen auf den aktuellen Personalbestand und zielt darauf ab, den Arbeitnehmenden Anreize zu bieten, um weiterhin im Unternehmen zu bleiben.

Darüber hinaus greift Personalbindung auch bei Neuzugängen im Unternehmen. Arbeitgebende streben normalerweise ein langfristiges Arbeitsverhältnis an. Gehören das stetig geförderte Employer Branding und Mitarbeiterbindung zu wichtigen Grundsätzen eines Unternehmens, können Sie damit einerseits Kandidat:innen ansprechen, denen solche Werte und Zielsetzungen ebenso wichtig sind. Andererseits kann dies Einarbeitung kosteneffizient machen, Einbindung in die Organisation intensivieren und die Nachwuchsförderung nachhaltig gestalten.

Vier Säulen: Formen der Mitarbeiterbindung

Es gibt nicht den einen Aspekt, mit dem Unternehmen sämtliche Arbeitnehmende binden können. Erstens hängt es vom Individuum ab, welche Gründe für den langfristigen Verbleib im Unternehmen sprechen. Und zweitens ist es in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die Arbeitnehmende dazu veranlassen, ihrem Arbeitgebenden über einen langen Zeitraum treu zu bleiben. Die Formen der Mitarbeiterbindung lassen sich in vier Arten unterteilen:

  • Emotional:
    Personalbindung kann auf emotionaler Ebene unter anderem durch Wertschätzung, aktive Teilnahme am Unternehmenserfolg und eine positive Arbeitsatmosphäre im Arbeitsalltag erzielt werden.
  • Rational:
    Solide Anreizsysteme wie flexibles Arbeiten und betriebliche Altersvorsorge können die Entscheidung für den langfristigen Verbleib im Unternehmen bedingen.
  • Wertebezogen:
    Können sich Mitarbeitende mit den Werten, Zielen und generell der Unternehmenskultur identifizieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie beim aktuellen Arbeitgebenden bleiben.
  • Perspektivisch:
    Haben Arbeitnehmende langfristig die Chance, sich beruflich zu entfalten, steigert dies die Loyalität zum Unternehmen.

Retention Management: Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Die im Unternehmen eingesetzten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung können auch als Retention Management bezeichnet werden. Die englische Bezeichnung bedeutet im Rahmen von Mitarbeiterführung so viel wie die Aufrechterhaltung des Arbeitsverhältnisses. Was im Deutschen nach einer sehr nüchternen Herangehensweise klingt, umfasst in der Praxis sämtliche Schritte, so klein oder groß sie auch sein mögen, um Arbeitnehmenden fortlaufend Anreize zu bieten, im Unternehmen zu verbleiben.

Strategien für Personalbindung müssen dem Unternehmen angepasst werden. Es gibt keine Universallösung, die für alle Arten von Firmen in allen Branchen funktioniert. Unternehmen sollten daher grundsätzlich solche Maßnahmen wählen, die unter anderem zur Unternehmenskultur, zum Betriebszweck, zur Struktur und zur Größe passen. Es besteht folglich großer Spielraum, wie Arbeitgebende effektiv und nachhaltig Personalbindung umsetzen können. Im Folgenden erfahren Sie mögliche Ansätze.

1. Gehalt

Das Gehalt und Gehaltserhöhungen sind klassische Anreize. Darunter fallen auch Benefits wie geldwerter Vorteil, Gewinn- und Kapitalbeteiligung, private Nutzung des Dienstwagens und Ähnliches. Allerdings funktioniert die Bindung von Arbeitnehmenden über die Vergütung nur in Verbindung mit anderen Aspekten. Als isolierter Anreiz führt sie in der modernen Arbeitswelt kaum zum Erfolg.

2. Wertschätzung

Ernst gemeinte und gelebte Wertschätzung der Belegschaft ist im Vergleich zu hohem Gehalt oder Gehaltserhöhung ein sehr wirksames Instrument, um Mitarbeitende im Unternehmen zu halten. Die Anerkennung der Arbeitsleistung zählt daher zu den Maßnahmen, die das Fundament von nachhaltiger Personalbindung bilden.

Unternehmen können dies unter anderem dadurch erreichen, dass sie ihre Mitarbeiter ins Zentrum des Arbeitsgeschehens platzieren. Damit senden sie ein klares Signal: Du bist essenzieller Bestandteil des Unternehmenserfolgs.

3. Berufliche Perspektiven

Zum Zweck der Mitarbeiterbindung sind Maßnahmen notwendig, die auf lange Sicht funktionieren, also auf dauerhafte Wirkung ausgelegt sind. In dieser Hinsicht sind Aufstiegschancen eines der besten Werkzeuge. Dazu gehören Fort- und Weiterbildungen, langfristige Karrierewege und interne Nachfolgeplanung.

4. Kooperative Führung

Eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Mitarbeiterebene kann großen Einfluss auf den Arbeitsablauf ausüben. Gerade aus einem kooperativen Führungsstil resultieren positive Effekte. Die Führungsriege legt dabei einen starken Fokus darauf, die Kompetenzen der Mitarbeitenden wahrzunehmen und aktiv zu nutzen. Daraus ergeben sich Eigenverantwortung und Selbständigkeit in der Arbeitserfüllung, was für Identifizierung mit dem Unternehmen und unmittelbare Teilhabe am Unternehmenserfolg sorgt.

5. Flexible Arbeitszeit

Auch eine weniger starre, zeitlich wie räumlich ungebundene Organisation der Arbeit kann Employer Branding und Mitarbeiterbindung begünstigen. Hybrides Arbeiten, aber auch moderne Ansätze wie die Vier-Tage-Woche oder unbegrenzter Urlaub fördern Mitarbeitende darin, selbständig zu arbeiten und Eigenverantwortung zu übernehmen. Das in sie gesetzte Vertrauen kann dazu beitragen, dass sie eher im Betrieb verbleiben, anstelle beispielsweise einen Job mit höherem Gehalt in einem anderen Unternehmen anzustreben.

6. Positive Arbeitsatmosphäre

Stimmt das Arbeitsklima, können Arbeitnehmende produktiv sein und qualitativ gute Arbeit leisten. Unternehmen bzw. Vorgesetzte können selbst viel dazu beitragen, dass sich ihre Teammitglieder wohlfühlen. Respektvoller Umgang sollte dabei Standard sein, bildet aber allenfalls das Fundament für positive Arbeitsatmosphäre. Wichtiger ist es, sich beispielsweise verstärkt um das körperliche Wohlergehen und die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu kümmern.

7. Feedbackkultur

Wird man gehört und kann man aktiv am Unternehmenserfolg teilhaben oder diesen mitgestalten, entsteht intensivere Identifikation mit dem Arbeitgebenden. Im Hinblick auf eine offene Feedbackkultur sind Vorgesetzte und die Führungsebene als Ganzes besonders gefordert: Leben sie diesen Ansatz und setzen sie diesen tagtäglich ein, haben sie als Führungspersonal sehr direkt Einfluss darauf, wie Mitarbeitende das Unternehmen sehen.

8. Unternehmenskultur, Werte und Ziele

Indem auf allen Ebenen im Unternehmen gemeinsame Werte und Ziele kultiviert und gelebt werden, wird Zusammenhalt gefördert sowie Vertrauen untereinander und über Hierarchiestufen hinweg erzeugt. Dies unterstützt die Identifizierung mit dem Unternehmen und legt den Grundstein für eine langfristige Bindung zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebenden.

Vorteile von Personalbindung: Maßnahmen für den Erfolg

Qualifizierte Mitarbeitende auf lange Sicht und aktiv im Unternehmen zu halten, bringt Vorzüge mit sich, wie es diverse andere Betriebsentscheidungen nicht leisten können. Unter anderen ergeben sich folgende Vorteile:

  • Kosten:
    Investitionen in die bestehende Belegschaft ist um ein Vielfaches kosteneffizienter als neue Mitarbeitende zu finden und über Monate einzuarbeiten.
  • Kontinuität:
    Langfristig ans Unternehmen gebundene Mitarbeitende können einen kontinuierlichen Betriebsablauf, durchgängige Qualität der Arbeit sowie unterbrechungsfreien Service für Kunden gewährleisten.
  • Produktivität:
    Durch erfahrene, langjährige Mitarbeitende können Unternehmen ihre Produktivität steigern.
  • Wissenstransfer:
    Personalbindung ermöglicht den stetigen Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens und Nachwuchsfachkräften. Im Umkehrschluss werden Erfahrungs- und Wissensverlust minimiert.
  • Arbeitgebermarke:
    Ermöglicht und kultiviert ein Unternehmen langjährige Karrierewege und Betriebszugehörigkeit, ist dies ein unschätzbarer Wettbewerbsvorteil als Arbeitgebender. Ein aussagekräftiges, positives Employer Branding kann Fachkräftemangel vorbeugen und beheben.

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