Digital Leadership: Nachholbedarf in Unternehmen
Digital Leadership: Welche Top-3-Führungskompetenzen brauchen Personalverantwortliche in Zeiten der Digitalisierung? Dieser und anderen Fragen geht die aktuelle HR Trendstudie der Managementberatung Kienbaum nach. Auch untersucht wurden die drei wichtigsten Prozesse der Personalarbeit im digitalen Wandel. Die Ergebnisse im Überblick.
Digital Leadership: Was verstehen Führungskräfte darunter?
Deutschlands Personaler haben konkrete Vorstellungen, was sie unter digital Leadership verstehen: Um die digitale Transformation zu meistern, benötigen Unternehmen Führungskräfte, die Change-Management-, Kommunikations- und Vernetzungskompetenz in sich vereinen und dabei die Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters nicht vergessen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum.
„Digital Leadership verlangt Führungskräften einen Mix aus klassischen Management-Kompetenzen und neuen Führungsansätzen ab: Denn trotz digitalisierter Prozesse und Geschäftsmodelle, die vom Management durchdrungen werden müssen, rücken Mitarbeiter und Organisation ins Zentrum eines modernen Leaderships“, sagt Walter Jochmann, Geschäftsführer von Kienbaum Consultants International. Für die HR-Trendstudie hat die Beratungsgesellschaft Kienbaum im Rahmen ihrer jüngsten Jahrestagung 187 Personalverantwortliche befragt.
Digitalisierung: Führung und Kulturmanagement werden besonders wichtig
Die von Kienbaum befragten Personaler identifizieren drei Aufgaben des Personalmanagements, die im Zuge der Digitalisierung besonders wichtig werden:
- Führung und Kulturmanagement
- Organisationsentwicklung und Transformation Management
- Digitalisierung von HR-Prozessen und -Systemen
„Die Unternehmen sollten die Personalfunktion zentral einbinden, damit die digitale Transformation gelingt. Gemeinsam mit der Unternehmensführung in diesen drei Aufgaben zu überzeugen, wird zur Mammutaufgabe für alle Beteiligten“, sagt Hans-Werner Feick, Geschäftsführer von Kienbaum Management Consultants.
Unternehmen behandeln digitale Lösungen bisher oft stiefmütterlich
In den befragten Firmen hat der digitale Wandel oft noch nicht Einzug gehalten: Zum Beispiel nutzen nur sieben Prozent der Unternehmen intensiv Data Analytics. Die Möglichkeiten, die sich durch Big Data ergeben, bleiben der großen Mehrheit noch verschlossen. Außerdem setzt nur etwa jedes fünfte Unternehmen auf Cloud-Lösungen, wenn es darum geht, Daten zeitgemäß zu verarbeiten und zu speichern. „Wir merken immer wieder: Die digitale Transformation beginnt am Markt, setzt sich in den Köpfen fort und dann erst in den Prozessen und Systemen. Bei den meisten Unternehmen steckt sie noch in den Köpfen – und von dort müssen wir die Konzepte und Innovationen jetzt in die Organisation holen“, sagt Hans-Werner Feick.