Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz: Wie und warum fördern?

Frau meditiert zuhause für mentale Gesundheit.

von Christiane Toedt

Die Gesundheit zählt zum wichtigsten Gut der Menschen. Oft gehen Körper und Psyche dabei Hand in Hand und bedingen einander. Wer körperlich gesund ist, fühlt sich fit und gut. Im Gegenzug ist man bei Krankheit oftmals auch auf emotionaler Ebene betroffen. Der gesundheitliche Zustand zeigt sich nicht nur im Privatleben, er spiegelt sich auch im beruflichen Alltag wider.

Besonders die psychische Gesundheit ist im Berufsleben sehr wichtig. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel deshalb, wie Sie die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz unterstützen können. Außerdem haben wir Methoden und Tipps zur Hand, um ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen.

Was ist mentale Gesundheit?

Als mentale Gesundheit beschreiben wir umfassend, wenn unsere Psyche stark und resilient – kurz: gesund – ist. Das zeigt sich durch Positivität und Widerstandskraft, die eintreten, wenn wir mentale Herausforderungen meistern und emotionale Grenzen überwinden. Andersherum gilt: Eine Psyche, die leidet, wirkt sich auf die Arbeitskraft aus. Aber nicht nur das: Man ist nicht nur weniger produktiv, auch die Effektivität leidet. Darüber hinaus werden Arbeitsmoral und Motivation in Mitleidenschaft gezogen. Die mentale Gesundheit und besonders die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist darum ein Thema, dem im Berufsleben immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Das liegt auch daran, dass sich Arbeitsmodelle stetig wandeln. Viele Arbeitnehmenden wünschen sich eine ausgewogene Work-Life-Balance, wollen demnach Familie und Privates mit Arbeit und Beruf in Einklang bringen. Außerdem wird dem Thema Gesundheit generell mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Der Wunsch nach einem langen, fitten Leben und Lifestyle wird immer präsenter. Das wirkt sich wiederum auf Unternehmen aus bzw. auf deren Personal.

Mentale Gesundheit ist nicht nur Unternehmenssache

Die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist gesetzlich vorgegeben. Unternehmen sollten Sorge tragen, die psychische sowie körperliche Gesundheit ihrer Angestellten zu gewährleisten. Deshalb gibt es unter anderem das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Es definiert einen Gesundheitsbegriff im Berufsleben und soll dazu beitragen, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit vermieden wird.

Ziel ist es, eine Arbeit zu schaffen, die menschenwürdig ist. Dabei geht es nicht nur um Körper und Psyche. Mit eingeschlossen ist auch die Arbeitsstätte selbst und weitere Faktoren. Das sind u.a.:

  • Technik
  • Arbeitsorganisation und -bedingungen
  • soziale Beziehungen
  • Umwelteinfluss auf den Arbeitsplatz

In diesem Rahmen müssen Arbeitgeber:innen dokumentieren, welchen psychischen und körperlichen Belastungen Beschäftigte im Unternehmen möglicherweise ausgesetzt sind. Außerdem müssen sie passende Maßnahmen zum Gesundheitsschutz festlegen und anschließend umsetzen. Des Weiteren sind gesetzliche Regelungen auch im Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG), in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) sowie der Maschinenverordnung und im Sozialgesetzbuch (SGB V) verankert.

Welche Faktoren wirken sich auf die mentale Gesundheit aus?

Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass die emotionale Belastung am Arbeitsplatz steigt. Zu ihnen gehören:

  • ein hohes Arbeitsvolumen
  • Zeitdruck und Überstunden
  • zu wenig Entscheidungsgewalt
  • Gestaltung der Arbeitsumgebung
  • Team- Betriebsklima
  • Work-Life-Balance

Da Beschäftigte unterschiedlich belastbar sind, gibt es auch unterschiedliche Gründe für mentalen Stress. Noch dazu hat jede:r Arbeitnehmende ein anderes Stresslevel. Zu den Auslösern gehören die Sorge, ob der Arbeitsplatz sicher ist oder nicht. In vielen Firmen ist es außerdem gang und gäbe, sowohl zeitlich als auch körperlich bis über die eigenen Grenzen hinaus zu arbeiten. Viele haben außerdem mit Über- bzw. Unterforderung zu tun. Das kann zu psychischen Problemen führen.

Psychische Probleme, die sich auf die Arbeitskraft auswirken können, sind:

  • Depression
  • Angststörung
  • Burn-out
  • Bore-out

All diese mentalen Komplikationen wirken sich auf den Arbeitsalltag aus. Die Beschäftigten sind mitunter kraftlos, erschöpft und kämpfen mit Konzentrationsproblemen. In vielen Fällen führen psychische Probleme zu Arbeitsausfällen. Kranke Mitarbeiter:innen kosten dem Unternehmen wiederum Geld, während zeitgleich eine Arbeitskraft fehlt. Dies kann jedoch mit den richtigen Methoden verhindert werden.

Welche Arbeitsbedingungen fördern mentale Gesundheit am Arbeitsplatz?

Die ständige Erreichbarkeit ist Fluch und Segen unserer heutigen Gesellschaft. Im Arbeitsleben kann das bedeuten, dass Sie bzw. Ihre Kolleg:innen auch nach Feierabend nie richtig abschalten können. Das ist jedoch wichtig, um sich zu erholen und am nächsten Tag wieder voll leistungsfähig zu sein. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter:innen daher, den Laptop und das Handy nach Arbeitsschluss und am Wochenende auszulassen.

Am Arbeitsplatz selbst wünschen sich viele Mitarbeiter:innen die Chance auf Mitbestimmung. Es kann sich daher lohnen, ihnen Handlungsfreiheiten zu geben und die Option, Entscheidungen mitzutreffen. Auch, wenn das nicht umfassend möglich ist, so kann doch vielen Arbeitnehmendem in ihrem eigenen Verantwortungs- oder Aufgabenbereich das nötige Vertrauen geschenkt werden. Durch Mikromanagement – und im Besonderen die detaillierte Kontrolle kleinerer Arbeitsschritte – fühlen sich viele Arbeitnehmer:innen in ihrer Position eingeschränkt. Das führt zu Unzufriedenheit.

Überstunden, zu viele Aufgaben, zu wenig Personal: Manchmal liegt das Arbeitspensum weit über dem für eine Stelle geforderten Maß. Überarbeitung ist dann die Folge. Das führt auf Dauer zu einer psychischen Belastung. Schaffen Sie darum bestenfalls eine Arbeitsumgebung, in der Ihre Mitarbeiter:innen ihre Arbeitskraft ehrlich einschätzen dürfen und gestalten Sie die Arbeitsaufteilung realistisch, ohne die Belegschaft zu überfordern. Dazu zählen auch Arbeitszeiten, die eine Work-Life-Balance ermöglichen.

Ein wertschätzendes Miteinander am Arbeitsplatz macht glücklich. Das gilt sowohl für Dynamiken im Team als auch in Bezug auf die Führungskräfte. Sorgen Sie für eine offene Kommunikation auf Augenhöhe, in der Konflikte angesprochen werden dürfen und gemeinsam nach Lösungen gesucht wird. Psychische Probleme sind nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in vielen Unternehmen noch immer ein Tabuthema. Ein offener Umgang hilft dabei, schnell zu reagieren und schlimmeren Auswirkungen vorzubeugen.

Darüber hinaus können Events, die zum Teambuilding und gleichermaßen etwas zur mentalen Gesundheit beitragen, für ein Wir-Gefühl sorgen. Wie Sie Ihre Mitarbeiter:innen wirksam motivieren, erfahren Sie auch bei Monster. Bei Stress am Arbeitsplatz können außerdem Stressmanagement-Methoden helfen. Dazu gehören unter anderem Bewegung sowie Entspannungstechniken. Auch Yoga am Arbeitsplatz ist ein beliebtes Mittel, um die psychische und physische Gesundheit zu fördern.

Ein unsicherer Arbeitsplatz bereitet manchen Arbeitnehmenden Sorge. Darum lohnt es sich, soweit dies möglich ist, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Man beachte allerdings: Auch ein sicherer Arbeitsplatz kann das Potenzial haben, um an der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz zu nagen – indem sich Mitarbeiter:innen unterfordert fühlen und daher eine Gefahr des Bore-outs besteht. Um Mitarbeiter:innen zu fördern und Bore-outs zu verhindern, können Weiterbildungen helfen. Hiervon profitieren nicht nur die Mitarbeiter:innen, sondern auch das Unternehmen. Angestellte mit einer breit aufgestellten Expertise kann man schließlich nie genug haben.

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