Praktikumsgestaltung: Berufseinblicke erfolgreich planen

Frau sitzt am Laptop und lacht jemanden an, der ihr einen Zettel reicht

Ein Praktikum sollte mehr sein als eine Hospitanz und eine Learning-by-doing-Veranstaltung, die nebenbei abläuft. Idealerweise stellt ein Praktikum nämlich nicht nur einen Nutzen für Praktikant:innen dar, sondern bietet mit der richtigen Planung auch Unternehmen einen großen Mehrwert. Aus dem Grund lohnt es sich, Praktika bewusst zu planen und zu organisieren.

Monster zeigt Ihnen in diesem Artikel die Vorteile einer strukturierten Praktikumsgestaltung auf. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, auf welche Aspekte Sie achten sollten, wenn Sie ein Praktikum gestalten und konkret planen wollen.

Warum konkrete Gestaltung das Praktikum besser macht

Praktika bergen für Unternehmen großes unausgeschöpftes Potential. Denn eine aktive und sorgfältige Gestaltung bringt gegenüber einer passiven Haltung viele Benefits mit sich. Im Folgenden gehen wir darauf ein, wie gezielt konzipierte Praktika dem Unternehmen in mehrfacher Hinsicht zugutekommen. Es lohnt sich, die Gestaltung vom Praktikum bewusst anzupacken und nicht dem Zufall zu überlassen, nicht unähnlich der Herangehensweise bei der Probezeit. Auf diese Weise bieten Praktika einen Mehrwert für Praktikant:innen und Unternehmen gleichermaßen.

Mitarbeitergewinnung

Angesichts des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen enorm wichtig, möglichst frühzeitig qualifiziertes Personal zu gewinnen. Indem Sie ein sinnvolles Praktikum gestalten, können Sie vielversprechende Talente identifizieren, im Nachhinein als Mitarbeitende gewinnen und im Idealfall langfristig binden.

Das heißt, in einem Praktikum stellen sich einerseits potenzielle neue Arbeitnehmende vor und andererseits präsentieren Sie Ihr Unternehmen als möglichen Arbeitsplatz. Zu diesem Zweck können Sie die Teilnehmenden im Anschluss an das Praktikum in Ihren Talent Pool aufnehmen. Holen Sie dafür aus Datenschutzgründen unbedingt vorher die Erlaubnis Ihrer Praktikant:innen ein.

Nachwuchsförderung

Praktika sind eine sehr zielführende Methode, Nachwuchs gezielt zu fördern und für die Praxis vorzubereiten. Dieser Ansatz zielt vor allem darauf ab, im Verlauf des Praktikums passende Berufseinsteiger:innen und Auszubildende zu finden. Praktikant:innen können erste Erfahrungen für ihren beruflichen Werdegang sammeln. Sie als Praktikumsbetrieb vermitteln wertvolles Knowhow, Fähigkeiten und auch persönliche Power Skills, die eine Grundlage für ein späteres Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis darstellen können. Letztlich können Sie ein Praktikum also als Ausgangspunkt für die Fachkräfte von Morgen verstehen.

Employer Branding

Praktika sind nicht nur wertvolle Mittel für Teilnehmende, sich beruflich zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln. Es ist auch für Unternehmen eine Investition in die Zukunft: Gut strukturierte Praktika tragen dazu bei, Ihr Employer Branding nachhaltig zu stärken. Wenn Praktikant:innen eine lehrreiche Zeit in einem Unternehmen erleben, werden sie dies in ihrem Umfeld positiv kommunizieren. Somit fungieren zufriedene Praktikumsabsolventen als ideale Markenbotschafter.

Durch diese indirekte Werbung steigern Sie die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitsplatz. Sie generieren kontinuierliches Interesse und können damit aufkommenden Personalbedarf zügig decken.

Innovation

Es mag übertrieben klingen, dass Praktikant:innen Innovation in ein Unternehmen bringen können. Dennoch sorgen Sie mit ihrem Blick von außen für neue Perspektiven im kleinen Maßstab, die eine Entwicklung anstoßen können. Dies gilt vor allen Dingen für Studentenpraktika: Studierende kommen im Hochschulumfeld mit aktuellen und aufkommenden Technologien in Berührung. So können sie innovative Lösungsansätze für bestehende und eingefahrene Prozesse mitbringen. Solche wertvollen Beiträge fördern langfristig das Unternehmenswachstum.

Entlastung und Unterstützung

Mithilfe von Praktika können Sie auch intensive Arbeitsphasen in Ihrem Unternehmen meistern. Praktikant:innen können eine wertvolle Unterstützung sein und sogar Ihre Mitarbeiter entlasten. Wichtig dabei ist, dass Sie immer Ihren Lehrauftrag und ein angemessenes Arbeitsmaß berücksichtigen. Im Praktikum können Sie Teilnehmende durchaus in den Arbeitsalltag und reguläre Abläufe einbinden.

Daraus ergeben sich zudem positive Nebeneffekte für Ihre Mitarbeitenden. Sie werden nämlich nicht nur bei der täglichen Arbeit unterstützt, sondern können auch ihrerseits Skills trainieren wie Management, Schulung anderer Arbeitskräfte, Teamleitung, Organisation und Delegieren. Die Praktikant:innen profitieren einerseits von fachlicher Betreuung. Andererseits können Sie damit die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden fördern. Aufgrund des Know-hows und angemessener Belastungsgrenzen sollten Sie jedoch bei einem tatsächlichen personellen Engpass oder langfristig hohem Auftragsvolumen eher eine weitere Fachkraft beschäftigen, anstelle auf Praktikant:innen zu setzen.

Wie Sie ein Praktikum gestalten

Die erfolgreiche Gestaltung vom Praktikum ist nicht nur für Praktikant:innen von großer Bedeutung, sondern auch für Unternehmen, die ein zukünftiges Talent entdecken und fördern möchten. Von klaren Zielsetzungen bis zur sinnvollen Aufgabenstellung, von der Vergütung bis zur Eingliederung in die Unternehmenskultur – die richtige Praktikumsgestaltung ermöglicht eine Win-Win-Situation. Im Folgenden gehen wir auf Aspekte ein, die bei der Planung von Praktika eine wesentliche Rolle spielen sollten.

1. Zielsetzung

Am Anfang sollte immer die Frage stehen, welche Ziele Sie mit dem Praktikum erreichen wollen. Das kann die Förderung der Arbeitgebermarke, die Nachwuchsförderung, die angeleitete Arbeitsunterstützung oder eine Kombination aus allem sein.

Dem gegenüber stehen natürlich auch die Erwartungen der Praktikant:innen. Je nach Format des Praktikums geht es entweder um die berufliche Orientierung, Einblicke in die Arbeitswelt oder um das Sammeln von erster Berufserfahrung im Rahmen eines studentischen Pflichtpraktikums.

Eine schriftlich festgehaltene Zielsetzung kann Sie dabei unterstützen, auf Kurs zu bleiben. Dies hilft, Ihre eigenen und die Ziele Ihrer Praktikant:innen miteinander zu vereinbaren.

2. Sinnvolle Aufgabenstellungen

Die Aufgaben sollten herausfordernd und abwechslungsreich sein sowie Einblicke in verschiedene Unternehmensbereiche ermöglichen. Dabei können Sie Ihre Praktikant:innen durchaus in den regulären Arbeitsalltag einbinden. Sie sollten jedoch davon absehen, sie als kostengünstige Hilfskraft einzusetzen und mit Routinearbeiten wie dem Kopieren zu beschäftigen. Bei der Gestaltung des Praktikums können Sie Trainee-Programme als Vorlage nutzen und die Inhalte entsprechend anpassen.

3. Vergütung

Noch bevor das Praktikum beginnt, sollten Sie auch für sich die Frage nach dem Gehalt für Praktikant:innen klären. Sind Sie aufgrund der Form des Praktikums dazu verpflichtet, Vergütung zu zahlen? Wenn nicht, wollen Sie dennoch Gehalt zahlen? Und wenn ja, wollen Sie den Mindestlohn ansetzen oder andere Maßstäbe nutzen?

Vieles spricht dafür, auch ohne eine gesetzliche Pflicht, ein Praktikumsgehalt auszuzahlen. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie zwar Wissen vermitteln möchten, aber auch bewusst die zusätzliche Arbeitskraft beanspruchen. Nicht zuletzt drücken Sie mit einer Vergütung Wertschätzung dafür aus und zeigen, dass Sie Ihren Lehrauftrag ernstnehmen. Damit fördern Sie auch Ihre Arbeitgebermarke.

4. Praktikumsbetreuung

Organisieren Sie eine Betreuung für Ihre Praktikant:innen. Mit einer designierten Ansprechperson stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Zielsetzung einhalten und immer jemand bei Fragen oder Problemen zur Stelle ist. Gerade bei Schülerpraktika ist dies sinnvoll, da Schüler:innen bei ihren ersten Schritten im Arbeitsleben mehr Anleitung und Betreuung benötigen als beispielsweise Student:innen im Pflichtpraktikum. Haben Sie konkret die Nachwuchsförderung für Ihr eigenes Unternehmen im Sinn, dann können Sie auch über die einfache Praktikumsbetreuung hinaus Mentoring in Betracht ziehen.

5. Einbindung in die Unternehmenskultur

Ein effektiver Weg, Praktikant:innen einen realen und nachhaltigen Eindruck von Ihrem Unternehmen zu geben, ist die Einbindung in die Unternehmenskultur. Ermöglichen Sie beispielsweise die Teilnahme an Meetings, Projektarbeiten oder anstehenden Firmenfeiern. Damit erzeugen Sie ein Zugehörigkeitsgefühl und wecken Interesse bei den Praktikant:innen, Ihr Unternehmen als späteren Arbeitgebenden in Betracht zu ziehen.

Diese Art Talent Relationship Management kann als effektive Strategie für die Mitarbeitergewinnung fungieren, von der beide Seiten profitieren: Der erste Job auf der einen Seite und kürzere oder leichtere Einarbeitung und Mitarbeiterbindung auf der anderen.

6. Feedbackgespräche

Planen Sie regelmäßiges Feedback bei der Gestaltung des Praktikums ein. Dies hilft Ihnen, Ihre Zielsetzung und Lernziele nachzuhalten. Außerdem unterstützen sie Praktikant:innen dabei, möglichst viel zu lernen und sich zu verbessern. Durch Gespräche können Sie zudem herausfinden, ob sich spezifische Talente, Interessen oder Fähigkeiten entwickeln oder herauskristallisieren, die eine Anpassung der Zielsetzung erfordern.

7. Übernahmechancen

Wenn Sie grundsätzlich offen sind, die Übernahme von Praktikant:innen in Betracht zu ziehen, dann sollten Sie dies auch transparent kommunizieren. Stellen Sie dabei klar, welche Übernahmechancen realistischerweise bestehen und welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen. Dazu gehört auch offen anzusprechen, wenn zum aktuellen Zeitpunkt keine passenden Stellen oder Ausbildungsplätze verfügbar sind.

Offenheit über Übernahmechancen scheint ein kleiner Aspekt im großen Ganzen zu sein. Allerdings kann es sich negativ auf Ihr Employer Branding auswirken, wenn Sie Praktikant:innen in dieser Hinsicht falsche Hoffnungen machen oder sie hinhalten. Insofern sollten Sie mit offenen Karten spielen.

8. Abschlussfeedback

Zum erfolgreichen Abschluss eines Praktikums zählt auch ein letztes Feedbackgespräch. Praktikant:innen können in dem Zug Rückmeldung geben, was gut lief und wo es vielleicht Verbesserungsbedarf gibt. Dies hilft Ihnen, beim nächsten Praktikum die Gestaltung von Aufgaben, die Betreuung und andere Aspekte anzupassen. Das Abschlussfeedback dient natürlich auch dazu, damit Sie oder die Betreuungsperson Feedback über die Lernergebnisse und die erbrachte Leistung geben können.

Außerdem können Sie nun das Praktikumszeugnis aushändigen oder die letzten Informationen für die Erstellung sammeln. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, die zuvor genannten Übernahmechancen aufzugreifen und gegebenenfalls ein Angebot zu machen.

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