Persönlichkeitsentwicklung im Fokus: Wie funktioniert erfolgreiches Coaching von Mitarbeitern?
von Christiane Toedt
Ziel vieler Unternehmen ist es, Coaching zum Bestandteil des Berufsalltags zu machen. Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung ist hier das Stichwort. Davon versprechen sie sich produktive und zufriedene Mitarbeiter:innen sowie positive Auswirkungen auf die unternehmensinterne Kommunikation. Andererseits erhoffen sie sich dadurch Effekte auf die externe Darstellung des Unternehmens – auf ihr Employer Branding. Doch: Wie funktioniert erfolgreiches Coaching von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen? Im folgenden Artikel erfahren Sie es.
Wie sieht Coaching im Unternehmen aus?
Der Begriff „Coach“ kommt aus dem Englischen und bedeutet Trainer:in. Damit bezieht sich der Name eigentlich auf den Sport, wo Trainer:innen für die sportliche Entwicklung ihrer Spieler:innen verantwortlich sind. Sie betreuen Einzelspieler:innen, sind aber auch als Mentor:in und als Beratende für ganze Teams tätig.
Beim Coaching in der Arbeitswelt geht es um die Unterstützung sowie Förderung von Mitarbeiter:innen. Erfahrene Coaches sind dazu da, die Beschäftigten bei beruflichen Hürden zu begleiten. Sie schaffen Selbstreflexion und helfen dabei, auf individuelle berufliche Situationen einzugehen. Persönliche und fachliche Themen sind Bestandteil des Mitarbeitercoachings. Besonders beim beruflichen Coaching ist, dass meist Einzelpersonen im Fokus stehen.
Das können Coaches liefern:
- Sie analysieren Arbeitsabläufe sowie Strukturen
- Sie entwickeln eine Zukunftsperspektive, z.B. durch Modernisierung
- Sie arbeiten an kosteneinsparenden Prozessen
- Sie überlegen sich neue Geschäftskonzepte
- Sie fokussieren sich auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Sie kümmern sich um Personalfragen
- Sie bieten Gesundheitscoaching an
- Sie beraten bei den Themen Fort- und Weiterbildung
Vorteile von Mitarbeiter-Coaching
Das Coaching von Angestellten hat viele Auswirkungen. Es kann sich beispielsweise positiv auf die Motivation auswirken. Da Coaches unterstützend arbeiten, den Mitarbeitenden Druck nehmen und mit positiven Affirmationen arbeiten, nehmen sie ihnen ihre Ängste und somit auch Stress. Das führt wiederum dazu, das Selbstvertrauen der Mitarbeiter:innen zu stärken. So gehen sie motivierter an ihren Job heran, was gleichermaßen ihren Arbeitserfolg beeinflusst.
Das führt gleichermaßen zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Ein Coaching zu bekommen, zeigt den Angestellten, dass das Unternehmen in ihre Entwicklung investiert. So wertgeschätzt zu werden und eine wichtige Rolle im Unternehmen zu spielen, wirkt sich erfolgsversprechend auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden aus.
Im Coaching von Mitarbeitern lernen Angestellte und Führungskräfte Selbstreflektion. Ihnen wird gleichzeitig mehr Verantwortung übertragen, indem sie das Gelernte nach dem Coaching anwenden sollen. Dazu gehört auch der Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz. Coaches sind dazu da, schwierige Situationen zu besprechen und zu verarbeiten.
Im Coaching analysieren die Teilnehmenden Konflikte, wirken ihnen entgegen und beugen sogar aufkeimenden Konflikten vor, indem der Coach oder die Coachin ihnen wirksame Werkzeuge an die Hand geben, die Kommunikationshindernisse im Unternehmen überwinden. Dadurch wird die gesamte Arbeitsatmosphäre verbessert.
Das wirkt sich wiederum auf die Mitarbeiterbindung und die Außenwirkung des Unternehmens aus. Zufriedene Mitarbeiter:innen haben das Gefühl, sie sind bei einem attraktiven Arbeitsplatz tätig. Daher sprechen sie positiv über die Firma, was dem Employer Branding des Unternehmens gut tut.
Einen Coach oder eine Coachin ins Boot zu holen ist aber nicht nur in Einzelfällen sinnvoll. Fehlt es dem Unternehmen an Innovation, Know-how oder an gutem Arbeitsklima, können gute Coaches eine Außenperspektive einbringen, die den Angestellten fehlt. Das erweitert den Horizont und verbessert interne Prozesse, wodurch Sie als Unternehmen Kosten einsparen.
Externes und internes Coaching von Mitarbeitern
Bei der Frage, was sich für Ihr Unternehmen besser eignet, haben Sie vielleicht bereits über externes oder internes Coaching nachgedacht. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile, daher sollten Unternehmen je nach Situation entscheiden, welche Methode sich für sie anbietet.
Externe Coaches sind nicht im Unternehmen angestellt und damit Außenstehende. Das ermöglicht Ihnen eine unabhängige Meinung, da sie weder Vorgesetzte noch Kolleg:innen haben, mit denen sie eine berufliche Bindung pflegen. Sie sind damit auch in keine Hierarchie eingebunden. Das hilft dabei, professionell zu bleiben und eine emotionale Distanz zu wahren.
Gerade externe Coaches sind sehr hilfreich, wenn es darum geht, Prozesse zu verändern, die Firma modernisieren zu wollen oder Arbeitsabläufe zu überdenken. Denn wer den ganzen Tag in diese Themen involviert ist, verliert unter Umständen den Weitblick. Außenstehende können dann Denkanstöße geben und innovative Ideen beisteuern. Gerade bei strategischen Themen kann sich ein externer Coach bzw. eine externe Coachin lohnen. Sie bringen neue Ideen ein und analysieren den Status quo ohne persönliche Befindlichkeiten oder Voreingenommenheit.
Von internem Coaching profitieren
Es kann sich auch lohnen, auf interne Coaches zurückzugreifen. Diese Art Coaching in den Berufsalltag zu integrieren, ist unter Umständen leichter als die Zusammenarbeit mit externen Coaches. Da es sich bei ihnen um interne Mitarbeitende handelt, lässt sich das Coaching von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf jeden Fall leichter in den Unternehmensalltag integrieren und wird dadurch ein selbstverständlicher Teil der beruflichen Zusammenarbeit.
Ein interner Coach bzw. eine interne Coachin kann als Vertraute:r handeln, denn sie sind mit der Unternehmensstrategie und dem Personal bekannt. Sie sind wirkender Bestandteil des Unternehmens, arbeiten an den unternehmerischen Zielen mit und haben meist ein Netzwerk im Betrieb. Außerdem sind interne Coaches kostengünstiger als externe Coaches.
Aber Achtung: Mit internem Coaching ist nicht das Coaching durch Kolleg:innen oder Vorgesetzte gemeint. Die Mitarbeiter:innen sollten für ein persönliches Training keinen Coach aus dem eigenen Arbeitsbereich auswählen. Wichtig ist, dass die Coaches trotz ihrer Betriebszugehörigkeit einen unverfänglichen Blick auf die Abläufe im Unternehmen haben. Deshalb sollten Unternehmen immer Coaches einsetzen, die nicht zu sehr ins Tagesgeschäft der Gecoachten involviert sind.
Wie implementiert man Coaching im Unternehmen?
Haben Sie sich in Ihrem Unternehmen für eine Coaching-Variante entschieden? Dann müssen Sie dieses nur noch in Ihren Unternehmensalltag integrieren. Ernennen Sie Ihren ausgewählten Kreis an Coaches und machen Sie diesen im Unternehmen publik. Ein Vorteil für die Coaches selbst ist ein ausgeprägter Blick auf die Strukturen im Unternehmen und Konfliktfelder, die dazu beitragen, das Unternehmen voranzubringen.
Bei internen Coaches ist die Position im Unternehmen durchaus karriereförderlich für die Coaches selbst. Wichtig beim internen Coaching ist dabei vor allem die Akzeptanz durch Ihre Mitarbeiter:innen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihre internen Berater:innen z.B. den Richtlinien des Deutschen Coaching Verbands (DCV) folgen und eine fundierte Ausbildung beziehungsweise ein Studium vorweisen können.
Stellen Sie Ihre Angestellten für eine bestimmte Zeit im Monat frei, um ihrer Tätigkeit als Coaches Raum zu geben und ihre Ausbildung bzw. Weiterbildung dauerhaft in den Fokus zu rücken. Nur durch ausreichendes Investment in die Ausbildung der Coaches schaffen Sie es, ein professionelles Coaching im Unternehmen zu etablieren.
Sowohl bei internen als auch bei externen Coaches sollten Sie mit Hilfe eines Coachingplans deutlich machen, was das Ziel der Zusammenarbeit mit den Trainer:innen ist. Halten Sie dazu regelmäßig Rücksprache mit den Coaches über Entwicklungen sowie Fortschritte. Hierzu zählen Feedbackgespräche und Folgeschritte, die nach dem Coaching verfolgt werden, damit das Coaching von Mitarbeitern in Ihrem Unternehmen ein Erfolg wird.
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