Mentoring bei Capgemini

Die Management- und IT-Beratung Capgemini erleichtert frischgebackenen Absolventen und Berufseinsteigern den Eintritt ins Berufsleben. Alle haben die Möglichkeit, an dem so genannten FastTrack-Programm teilzunehmen. Nicht der einzige Punkt, an dem der Konzern auf Mentoring setzt. Capgemini unterstützt auch externe Initiativen tatkräftig. Wir haben mit Sissy Tongendorff über die Bedeutung geplaudert, Talente an die Hand zu nehmen und ein Stück ihres Karriereweges zu begleiten.

Ziel des Mentorings bei Capgemini ist es, dass erfahrene Mitarbeiter den Einsteigern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dies ist der Rahmen, der durch das FastTrack-Programm vorgegeben wird – ansonsten bleibt viel Raum für eine individuelle Ausgestaltung durch den Mentor und den Mentee, sodass sich das Mentoring optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse und Wünsche zuschneiden lässt. Was bedeutet dieses „Instrument“ für Ihr Unternehmen?

Mit externem Mentoring als HR Instrument stärken wir zum einen die Marke von Capgemini, betreiben also aktives Employer Branding. Unsere Mitarbeiter, die als Mentor tätig sind, treten als Multiplikatoren auf und können direkt und unverfälscht über ihr Arbeitsumfeld und vor allem die Unternehmenskultur berichten. Zum anderen können unsere Mitarbeiter ihre eigenen Beraterskills stärken in einem für sie neuen Umfeld – nicht beim Kunden oder Kollegen, sondern bei Menschen, die noch nicht viel über diesen Bereich wissen. Und daran wachsen.

Das FastTrack-Programm ist eines von drei Mentoring-Programmen. Was bietet Ihr Unternehmen außerdem an?

Wir bieten auch externes Mentoring wie das Programm CyberMentor an. CyberMentor ist Deutschlands größtes Online-Mentoring-Programm für Mädchen in MINT. Bis zu 800 Schülerinnen der 5. bis 12. Klasse werden ein Jahr von einer persönlichen Mentorin begleitet. Sie regt als Rollenvorbild zu MINT-Aktivitäten an und gibt Hinweise zur Studien- und Berufswahl. Das Mentoring erfolgt über eine geschützte Online-Plattform mit Mail, Chat und Forum und wird durch vielfältige Informationen zu MINT, Studium und Berufswahl unterstützt.

Sie unterstützen auch an die Initiative der Kiron Open Higher Education – was steckt dahinter?

Die Idee hinter Kiron ist, geflohenen Menschen zunächst durch Online-Kurse, so genannte MOOCs (Massive Open Online Courses), von weltweit anerkannten Hochschulen und Eliteuniversitäten wie Harvard, Stanford oder MIT, einen kostenlosen und unbürokratischen Zugang zum Studium zu ermöglichen.

Nach zwei Jahren Online-Kursen, welche die kooperierenden Hochschulen im Rahmen von zuvor abgeschlossenen Äquivalenzvereinbarungen anerkennen, sollen die Studenten ihr drittes Jahr an einer der aktuell 23 Partnerhochschulen verbringen und dort einen Abschluss der jeweiligen Uni bekommen. Mit dabei sind unter anderem die RWTH Aachen, die BAU Internation Berlin, die Hochschule Heilbronn oder die Sciences Po in Frankreich.

Die ersten Studenten haben ihr Studium im Oktober 2015 aufgenommen, die meisten von ihnen sind Syrer, gefolgt von Flüchtlingen aus Afghanistan und Somalia. Bisher gibt es vier Studienrichtungen, aus denen die Studenten wählen können: Business, Computer Science, Engineering und Social Sciences.

 

LESETIPP__________________________________________________________

Dass man von den Erfahrungen anderer man sehr viel lernen kann – das findet auch Jennifer Steinbinder, die als Mentorin bei Capgemini im Einsatz ist. Bei Capgemini wird Mentoring groß geschrieben und das Unternehmen unterstützt diverse Programme:  Internes Mentoring für Neu-und Wiedereinsteiger als auch externes Mentoring, wie z.B. CyberMentor, ein Programm welches sich dem Thema Frauen in MINT Berufen widmet  und jüngere Mädchen für diese Berufsgruppe begeistern möchte.

Lesen Sie hier alles über die Erfahrungen von Jennifer>>>

 

In welchem Bereich, beziehungsweise in welcher Abteilung ist das Thema Mentoring angesiedelt?

Vor allem das externe Mentoring wird initiiert durch HR im Rahmen der Themenbereiche Diversity und Corprate Social Responsibility (CSR), gemeinsam mit den Fachbereichen. Internes Mentoring liegt in der Verantwortung bei den jeweiligen Personalvorgesetzten und damit im Fachbereich.

Haben Sie den Eindruck, dass die Mentoren-Programme die Unternehmenskultur (positiv) beeinflusst haben?

Ja, wir haben das gemerkt an der Zahl der Kolleginnen, die sich nach einem einzigen Aufruf für das Mentoring bei CyberMentor gemeldet haben. Insgesamt waren es 16. Das ist eine hohe Zahl und steht idealerweise für die Unternehmenskultur, sich weiterentwickeln zu wollen und können, auch außerhalb des eigenen Silos.

Können Sie uns einen Einblick gewähren, ob das Thema Mentoring zur Employer Branding Strategie Ihres Unternehmens gehört?

Je nach Schwerpunkt des Mentorings kann es als abgeleitete Maßnahme der Diversity-Strategie oder auch zum klassischen Employer Branding gehören. Bei letzterem je nach Zielgruppe auch zum internen oder externen Employer Branding. Wo auch immer es angesiedelt ist – es muss gut durchdacht, begleitet und intern kommuniziert werden.

Gibt es für die Zukunft Pläne für einen Ausbau bzw. neue Pläne für Mentoren-Programme?

Die genannten  Programme waren 2016 Piloten. CyberMentor hat bereits sein erstes Jahr hinter sich und wird weiter angeboten werden, das Feedback unserer Kolleginne ist einfach prima. Und dahinter steht auch das mittelfristige Ziel der Erhöhung des Frauenanteils, welcher aus der Auditierung berufundfamilie entspricht. Die Kooperation mit Kiron wird ebenso nach dem ersten Mentoring nun größer mit mehreren Mitarbeitern ausgerollt. Und das interne Mentoring und die Patenschaften gibt es seit das Unternehmen besteht – und wächst mit unserer Anzahl an Mitarbeitern.