Dresscode im Büro: Mit professionell gekleideten Angestellten zum idealen Firmenimage
von Susanne Schweitzer
In der Vergangenheit war die Kleidung eines Menschen die ausschlaggebende Komponente, die dessen Einfluss, sozialen Status sowie Stellenwert und Ansehen in der Gesellschaft festlegte. Obwohl dies heutzutage nicht mehr unbedingt der Fall ist, beinhaltet das Sprichwort „Kleider machen Leute“ dennoch ein Stück Wahrheit.
Besonders auf dem Jobmarkt ist es wichtig, die richtige Kleidung zu wählen und so seine Identität und Professionalität nach außen hin auszustrahlen. Ob hybride Arbeitsmodelle, in denen Angestellte zwischen dem Homeoffice und dem Büro wechseln, oder klassische Arbeitsmodelle, bei denen Mitarbeiter:innen tagtäglich vor Ort in der Firma erscheinen – die Wahl des passenden Outfits für das Büro ist nicht immer einfach.
Vor allem im Sommer fragen sich viele Mitarbeiter:innen und Arbeitgeber:innen, welche Kleidung für die Arbeit im Büro angemessen ist. Überwiegt Komfort die Notwendigkeit für professionelles Auftreten? Wie viel Haut darf man bei hohen Temperaturen zeigen? Und vor allem: Was können Sie als Arbeitgeber:in zur richtigen Kleiderwahl Ihrer Angestellten beitragen? Nachfolgend zeigen wir Antworten auf diese Fragen auf und liefern Ihnen generelle Richtlinien für einen angemessenen Dresscode im Büro.
Weshalb ist angemessene Bürokleidung so wichtig?
Generell gilt: Das gesamte Auftreten zählt. Hierzu gehört neben den passenden Umgangsformen selbstverständlich auch die Kleidung. Verhalten sich die Mitarbeiter:innen Ihrer Firma professionell und ziehen sich ebenso professionell an, fällt dies positiv auf Ihr gesamtes Unternehmen zurück. Ist ein:e Arbeitnehmer:in unprofessionell gekleidet, kann der Kunde daraus nicht nur falsche Schlüsse über die Kompetenz der Person, sondern auch über das Firmenprodukt oder die Dienstleistung ziehen.
Für Arbeitnehmer:innen hingegen spielt die Kleidung (je nach Branche) eine wichtige Rolle in Bezug auf deren Kompetenz und Professionalität und kann sich somit direkt auf ihre Karriere und berufliche Zukunft auswirken. Kleidung ist eine Form der Selbstdarstellung und zeigt im beruflichen Alltag (oft), wer man ist und wer man sein möchte.
Standards für den Dresscode im Büro
Um sich professionell anzuziehen, ist es nicht unbedingt notwendig, einen Anzug mit Hemd und Krawatte zu tragen. Es ist durchaus möglich, sich wohlzufühlen, man selbst zu bleiben und sich trotzdem angemessen und ordentlich zu kleiden. Von Branche zu Branche sowie von Firma zu Firma gelten andere Vorstellungen, was den geeigneten Dresscode betrifft. Allerdings gibt es ein paar gängige Dresscode-Typen, die sich für die Arbeit im Büro sowie für verschiedene professionelle Anlässe eignen:
1) Casual/legere Freizeitkleidung
Dieser Dresscode-Typ ist für einen Bürotag geeignet, in dem keine förmlichen Meetings, direkter Kundenkontakt oder Geschäftsveranstaltungen anstehen. Männer greifen hier zu Jeans, Hemden oder Poloshirts, während Frauen Jeans, Baumwollhosen, Röcke und Blusen tragen.
2) Business Casual
Hier findet ein kleines Upgrade vom Casual-Look statt. Die Jeans wird gerne mal durch eine Anzug- oder Flanellhose ausgetauscht – Krawatte und Sakko können zu Hause bleiben. Anstatt Poloshirts oder Hemden kommen auch schicke Pullover für Männer infrage. Für Frauen kann die Bluse oder das Shirt beispielsweise mit einem Blazer kombiniert werden. Der Business Casual Dresscode bietet sich zusätzlich zur Arbeit im Büro für Geschäftsessen, Empfänge, interne Meetings, After Work Events und Co. an.
3) Business Attire/Business Formal
Der Business Formal/Business Attire Dresscode ist vor allem bei Geschäftsleuten, die in ihrem Arbeitsalltag in direktem Kundenkontakt stehen, der tägliche Look. So sieht man ihn bei Bankkaufleuten, (Versicherungs-)Makler:innen, Hotelfachangestellten und eben allen Angestellten, die täglich im Kontakt mit der Firmenkundschaft stehen und das Unternehmen nach außen hin präsentieren. Für Männer gilt hier das Komplettprogramm Anzug, Hemd, Krawatte und Sakko und das am besten in einer dunklen Farbe. Frauen können Kostüme, formelle Kleider oder etwa Hosenanzüge wählen.
Gibt es Ausnahmen für den Sommer?
Schreiben Sie als Arbeitgeber:in eine Dienstkleidungsordnung vor, müssen Ihre Mitarbeiter:innen diese auch im Sommer befolgen. Herrschen allerdings tropische Temperaturen, können Sie die Zufriedenheit und Arbeitsmoral Ihrer Angestellten maßgeblich steigern, indem Sie den Dresscode etwas lockern. Kurzarmhemden bei Männern und etwas luftigere Blusen oder keine Strumpfhose bei Frauen werden die Seriosität Ihrer Firma im Regelfall nicht einschränken. Für Manager:innen und Führungspersonal führt allerdings kein Weg am Business Formal Look vorbei.
Worauf gilt es generell beim Dresscode im Büro zu achten?
Ob Business Casual, Casual oder Business Formal: Es gibt einige Fehler, die sich bei der Wahl der Bürokleidung einschleichen können. Folgendes sollten Sie beispielsweise beachten:
- die Hosenlänge sollte der Körpergröße angepasst sein
- Kleider und Röcke sollten nicht zu kurz sein
- auf bauchfreie Tops, Spaghetti-Träger und weite Ausschnitte sollte verzichtet werden
- Sandaletten und Flip-Flops sollten für die Freizeit aufgehoben werden
- bei leicht transparenten Kleidungsstücken sollte nicht die Unterwäsche durchblitzen
- die Kleidung sollte sauber und gepflegt sein
Was können Arbeitgeber:innen tun, um die Kleiderwahl ihrer Angestellten zu beeinflussen?
Wussten Sie schon, dass Sie als Arbeitgeber:in das Recht dazu haben, Ihren Mitarbeiter:innen zu einem gewissen Grad Angaben dazu zu machen, was diese am Arbeitsplatz tragen können/sollen und was nicht? Gehört Ihr Unternehmen beispielsweise dem Gesundheitswesen, der Industrie und Produktion, dem Handwerk oder einem anderweitigen Wirtschaftsbereich, der nach Hygiene- oder Schutzkleidung verlangt, an? Dann führt für die Sicherheit Ihres Personals und/oder Ihrer Patient:innen nichts an den entsprechenden Schutzkleidungsstücken vorbei.
Dieses Bestimmungsrecht haben sie aufgrund des Direktions- und Weisungsrecht nach Artikel 106 der Gewerbeordnung, denn eine einheitliche Arbeitskleidung kann als geschäftliche Rahmenbedingung gelten. Präsentieren Ihre Mitarbeiter:innen nach außen hin Ihre Firma der Öffentlichkeit, gelten ähnliche Regeln. Schließlich hat das Auftreten und Erscheinungsbild Ihrer Angestellten direkte Auswirkungen auf das Image Ihrer Firma sowie auf den Unternehmenserfolg.
Berufskleidung können Sie in Arbeits- und Tarifvertragen oder als Teil der Betriebsverfassung festhalten. Falls diese Kleidungsvorschriften nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, kann allerdings der Betriebsrat auf sie Einfluss nehmen. Ist die Dienst- oder Schutzkleidung vertraglich geregelt, sind Ihre Angestellten dazu verpflichtet, dieser zu folgen.
In Branchen, in denen Ihre Angestellten weder Ihr Unternehmen direkt repräsentieren noch auf Schutzkleidung angewiesen sind, sind Sie bezüglich Vorgaben zur Arbeitsplatzkleidung eingeschränkt. Arbeitnehmer:innen können sich nämlich auf ihr Persönlichkeitsrecht nach Artikel 2 Absatz 1 des Grundgesetzes berufen, das es jedem Menschen ermöglicht, seine Persönlichkeit frei zu entfalten, „soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“
Nichtsdestotrotz möchten die meisten Mitarbeiter:innen positiv auffallen, visuell ins Unternehmen passen und sich somit von selbst aus bürotauglich kleiden. Für Sie als Arbeitgeber:in bietet es sich also an, direkt bei der Einstellung, der Willkommens-E-Mail oder gar bereits im Vorstellungsgespräch den generellen Dresscode Ihres Unternehmens nebenbei zu erwähnen. Dies hat den Vorteil, dass Ihre neuen Angestellten es bei der Wahl ihres Outfits einfacher haben und sie, ohne aufdringlich zu wirken, an der Kleiderwahl Ihrer Mitarbeiter:innen mitwirken.
Übrigens: Wie Sie am besten Ihre neuen Mitarbeiter:innen im Team willkommen heißen oder das Onboarding virtuell durchführen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel zur idealen Willkommensmail sowie mit unseren Tipps für virtuelles Onboarding.
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