Stress vermeiden: Tipps für ein gesundes Arbeitsumfeld
von Christina Pichlmaier
Im Berufsleben gibt es immer wieder Zeiten, in denen das Arbeitsvolumen, der Zeitdruck und generell die Belastung höher liegen als sonst. Für eine gewisse Zeit tritt Stress auf. Problematisch wird es, wenn dieser jedoch nach einer arbeitsintensiven Phase nicht wieder nachlässt oder andere Stressfaktoren allgegenwärtige Begleiter im Berufsalltag sind: Einzelne Mitarbeiter:innen oder ganze Teams können aus dem psychischen Gleichgewicht geraten. Dies kann die Leistungsfähigkeit eines Projektteams, einer Abteilung oder eines Unternehmens negativ beeinflussen.
Arbeitgebende müssen daher im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht die Gesundheit von Arbeitnehmenden schützen: Sie müssen sicherstellen, dass die Arbeit nicht krank macht. Doch wie kann man Stress vermeiden? Monster gibt Ihnen dazu Hilfestellung. Wir geben Ihnen beim Thema „Stress vermeiden“ Tipps zur Erkennung von Warnsignalen sowie Hinweise zu möglichen Präventionsmaßnahmen.
Definition: Was ist Stress?
Stress ist prinzipiell eine natürliche Reaktion des Körpers auf äußere Reize. Diese Reize werden auch als Stressoren bezeichnet. Die Stressreaktion auf solche Reize kann sich sowohl körperlich als auch psychisch äußern. Im Arbeitsumfeld kann Stress beispielsweise aufgrund von langanhaltender beruflicher Überforderung auftreten.
Als solches muss er nicht zwangsläufig negativ sein. Es kursiert in dem Zusammenhang auch immer wieder die Ausdrücke „positiver Stress“ und „Eustress.“ Damit sind solche Belastungen gemeint, die die betreffende Person zwar fordert, aber nicht überfordert. Positiver Stress kann also beflügeln, die Aufmerksamkeit steigern und die Motivation von innen heraus antreiben.
In den meisten Fällen ist mit Stress jedoch ein negativer Zustand gemeint: Betroffene können eine Aufgabe, ein Projekt oder eine Anforderung nicht angemessen bewältigen. So können langfristig Überforderung und Überlastung entstehen, die in der Konsequenz zu psychischem Stress führen.
Erkennung: Anzeichen von psychischer Anspannung
Um Stress vermeiden oder gegensteuern zu können, ist es wichtig, psychische Anspannung zunächst zu erkennen. Am besten ist natürlich eine möglichst frühzeitige Erkennung von Stress. Führungskräfte können in dem Zuge auf Warnsignale achten, die Indizien für ein erhöhtes Stresslevel bei einzelnen Mitarbeitenden oder innerhalb eines Teams sein können.
- Schnelle Ermüdung während des Arbeitstages
- Frustration, Reizbarkeit und Unruhe
- Verringerte Produktivität (Low Performance)
- Leistungsschwankungen
- Vermehrte Arbeitsunfälle
- Erhöhte Fehlzeiten
- Vermehrte Kündigungen oder Personalfluktuation
Solche Symptome zeigen sich in der Regel über einen längeren Zeitraum, ohne dass äußere Einflüsse oder Umstände als Ursache (beispielsweise eine Grippewelle) erkennbar sind. Zudem treffen meist mehrere Aspekte gleichzeitig zu. Es kann auch eine Progression an Symptomen stattfinden, also ein sich kontinuierlich verschlimmernder Prozess.
Die genannten Anzeichen entstehen in vier wesentlichen Bereichen:
- Sozialgefüge und Unternehmenskultur
- Aufgaben und Tätigkeiten
- Arbeitsumgebung
- Prozesse und Arbeitsorganisation
Führungskräfte können also an diesen Eckpunkten ansetzen, um die Ursachen für negative Anspannung im Team herauszufinden. Sie müssen jedoch unbedingt berücksichtigen, dass nicht jede:r Mitarbeiter:in gleich auf berufliche Belastung reagiert. Stress ist eine komplexe Reaktion. Der Umgang damit hängt stark von der individuellen Konstitution und Persönlichkeit einer Person ab.
Unternehmen können im Übrigen auch externe Arbeitspsychologen heranziehen, um Abteilungen oder Teams auf Stressfaktoren hin zu untersuchen – sie ermöglichen einen distanzierten, unvoreingenommenen Blick auf die Arbeitssituation.
Maßnahmen: Psychischen Stress abbauen
Ist ein:e Vorgesetzte:r mit einem erhöhtem Stresslevel innerhalb des Teams konfrontiert oder deutet sich ein Ungleichgewicht in der mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden an, muss er oder sie handeln. Es gilt, die Situation nicht weiter in diese unerwünschte Richtung laufen zu lassen. Immerhin führt eine angeschlagene Belegschaft nicht nur zu internen, personellen Problemen, sondern kann am Ende auch zu Umsatzeinbußen führen. Nun stehen die Fragen im Raum: Wie kann ich im Team psychischen Stress abbauen? Und wie vermeide ich Stress in der Zukunft? Dazu bestehen unter anderem zwei wesentliche Herangehensweise: Unterstützung und Vorbeugung.
1. Unterstützung: Hilfe, um psychischen Stress abzubauen
Ist bereits ein:e Mitarbeiter:in oder ein ganzes Team von Stress betroffen, sollten Sie unbedingt schnelle Hilfestellung leisten. Die erste Maßnahme sollte sein, die Situation ernst zu nehmen und das Gespräch zu suchen. Begegnen Sie Teammitgliedern dabei auf Augenhöhe, um die Hemmschwelle zu offener Kommunikation zu senken.
Alternativ kann es auch sinnvoll sein, Kontakt zu einer (außenstehenden) Vertrauensperson im Unternehmen herzustellen. Sie sollten dabei unbedingt vermitteln, dass sich aus dem Hilfegesuch keine beruflichen Nachteile für Betroffene ergeben. Diese müssen wissen, dass sie offen kommunizieren können und ernst genommen werden, um den entstandenen psychischen Stress abbauen zu können.
Im Gespräch sollten vor allem Ursachen zur Sprache kommen, um diese Stressoren nachhaltig ausschalten zu können. Dies kommt womöglich auch anderen Mitarbeiter:innen zugute, die der Belastung bislang standgehalten haben. In der Folge fördern Sie das Arbeitsklima und damit auch die künftige Zusammenarbeit im Team.
Stellen Sie Betroffenen außerdem Ressourcen zur Verfügung, um die aktuelle Stresssituation zu beheben und dauerhaft zu vermeiden. Damit leisten Sie nicht nur aktive Hilfe in diesem Moment, sondern zeigen auch Wertschätzung und Anteilnahme an der Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen.
2. Vorbeugung: Wie kann man Stress vermeiden?
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Kaum eine andere Maßnahme ist sinnvoller, als bereits im Vorfeld Stress zu vermeiden. Präventive Schritte sorgen dafür, dass der Arbeitsfluss kontinuierlich weiterfließen kann, um die Unternehmensziele erreichen zu können. Wie kann man Stress vermeiden? Tipps, um Überarbeitung und Überlastung in Ihrem Team oder Ihrem Unternehmen zu reduzieren, sind:
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- Kommunikation:
Grundsätzlich sollten Sie eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren. Auf diese Weise können Sie nachhaltige Prävention praktizieren. Wenn sich Ihre Mitarbeitenden wohlfühlen, sich Vorgesetzten mit ernsthaften Themen (z.B. Auswirkungen privater Sorgen auf die Arbeit oder berufliche Überlastung) anzuvertrauen, können Sie im besten Falle ernsthaften Stress vermeiden oder angemessene erste Hilfestellung geben. Zudem können Sie durch Kommunikation und Feedback das Thema Stress am Arbeitsplatz enttabuisieren. - Deutliche Arbeitsstruktur:
Indem Sie die Arbeit in einem Unternehmen, einer Abteilung oder einem Team klar strukturieren, Kompetenzbereiche definieren und eine eindeutige Aufgabenverteilung festlegen, können Sie unter den Mitarbeitenden Stress vermeiden. Dies können Sie zum Beispiel durch Zielvereinbarungen erreichen.
- Kommunikation:
- Sensibilisierung:
Indem leitende Personen für die Themen Stress, Burnout und Überlastung sensibilisiert werden, bringen sie mehr Verständnis für einen solchen Mitarbeitenden auf. Zudem sind sie eher in der Lage Warnsignale zu erkennen und daraufhin Maßnahmen einzuleiten. - Gesundheitsangebote:
Geben Sie Ihrer Belegschaft Anreize, gesund zu leben. Dies kann zum Beispiel durch Präventionskurse von Krankenkassen oder die Einrichtung betriebseigener Fitnessräume geschehen. Auf diese Weise können Sie die Grundgesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen fördern. - Konfliktmanagement:
Durch fundiertes und nachhaltiges Konfliktmanagement können Sie Stressoren innerhalb von Projektteams oder Abteilungen proaktiv angehen. Eine nachhaltige Handhabung von Konflikten gibt Mitarbeitenden Sicherheit, dass Probleme ernst genommen und aufgegriffen werden. In dem Zug stärken Sie das Vertrauen der Belegschaft in die Führung. - Arbeitsklima:
Wenn Sie aktiv daran arbeiten, dass Arbeitsklima zu verbessern, kann dies psychischen Stress abbauen und zukünftig vermeiden. Durch eine angenehme Atmosphäre am Arbeitsplatz reduzieren Sie potenzielle Stressoren, die langfristig zu negativer Belastung führen würden. Als Konsequenz aus diesen Anstrengungen können Sie als Unternehmen einen großartigen Arbeitsplatz bieten und damit sogar Ihr Employer Branding verbessern.
Stress vermeiden bei der Personalsuche – Monster hilft Ihnen
Wenn Sie Ihr Team aufstocken möchten, dann kann dies manchmal eine langwierige, anstrengende Aufgabe sein. Um zumindest diesen Stress zu vermeiden oder zu minimieren, können Sie Ihre Mitarbeitersuche mit einer Monster Stellenausschreibung angehen. Auf diese Weise erreichen Sie passende Bewerber:innen aus ganz Deutschland. Außerdem können Sie ideale Kandidat:innen direkt über unsere Lebenslaufdatenbank finden.