Wie man eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren kann

Lächelnder Mann im Büro vor einem Computer.

von Christiane Toedt

Sie kennen vielleicht den Spruch: „Oft sagt ein Feedback mehr über den, der es gibt, als über den, der es bekommt.“ Das bedeutet, dass Feedback geübt sein will. Denn Feedback, das sowohl dem Unternehmen als auch den Mitarbeiter:innen nützt, ist im Arbeitsleben und Berufsalltag nicht selbstverständlich. Trotzdem ist es im Unternehmen unerlässlich und wichtig, um erfolgreich zu sein und die Mitarbeiter:innen voranzubringen.

Eine gute Feedbackkultur im Unternehmen etablieren heißt: Offene und konstruktive Gespräche führen, um Motivation zu schaffen und gegenseitig die beste Leistung zu fördern. Wie Sie das in Ihrem Unternehmen erreichen können und welche Methoden sinnvoll sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Feedback?

Unter Feedback verstehen wir im Berufsleben die Rückmeldung zur Arbeitsleistung bzw. zur persönlichen Arbeits- und Verhaltensweise. Feedback erscheint einerseits in Form von Lob und Anerkennung. In diesem Fall zeigt es den Angestellten, dass ihnen Wertschätzung entgegengebracht wird, sie zum Unternehmenserfolg beitragen und ein wichtiger Teil des Unternehmens sind.

Feedback tritt andererseits auch in Form von Kritik auf. Unternehmen besprechen Leistungen, die nicht entsprechend den Erwartungen erbracht werden, in Feedbackgesprächen. So haben sowohl Mitarbeiter:innen als auch Führungskräfte die Chance, Wissenslücken oder fehlendes Know-how auszugleichen. Folgemaßnahmen werden daraufhin besprochen oder – in schwierigeren Fällen – Ermahnungen ausgesprochen.

Warum sollte man eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren?

Das Ziel einer Kultur des Feedbacks ist es, dass alle Beschäftigten jederzeit die Möglichkeit verspüren, Feedback zu geben und bekommen zu können. Das ist eine Herausforderung, denn Feedback und Kritik liegen nah beieinander und nicht jeder Mensch ist gleich zugänglich bezüglich löblicher sowie kritischer Rückmeldungen an der eigenen Person bzw. Arbeitsweise.

Feedback kann ein Unternehmen voranbringen, da es die Produktivität der Mitarbeiter:innen steigert. Durch Feedback verbessern Sie langfristig Arbeitsmethoden, denn mit einer Rückmeldung zu ihrer Arbeitsweise werden Angestellte oftmals leistungsfähiger. Beim Austausch von Ansichten, Meinungen sowie Erwartungen fühlen sich die Angestellten gesehen und gehört. So lassen sich auch Probleme und Konflikte im Voraus erkennen und beseitigen, bevor sie Schaden im Unternehmen anrichten. Feedback sorgt deshalb auch für Transparenz.

Durch Lob sind die meisten Mitarbeiter:innen zufriedener in ihrem Beruf. Konstruktive Kritik wiederum zeigt den Teammitgliedern, dass sie nicht fehlerfrei sein müssen, um einen guten Job zu machen. So wird Vertrauen aufgebaut und dadurch gleichzeitig die Mitarbeiterbindung gestärkt. Das kann zu einer geringeren Mitarbeiterfluktuation führen. Dies spart dem Betrieb Zeit und Geld. Anderenfalls müssten diese Ressourcen verstärkt in den Einstellungsprozess fließen.

Wenn Ihr Team weiß, dass Sie Offenheit und ehrliches Feedback bewusst einfordern und befürworten, fällt es ihm leichter, seine Meinung zu äußern. So entstehen respektvolle und persönliche Arbeitsbeziehungen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf jede:n Einzelnen aus, sondern trägt auch zum Teambuilding bei.

Methoden, um eine Feedbackkultur im Unternehmen zu schaffen

Der Aufbau einer Kultur des Feedbacks im Unternehmen ist ein Prozess, der durchdacht sein will. Dabei gilt es herauszufinden, wie man einen solchen Arbeitsplatz tatsächlich realisiert. Folgende Tipps und Methoden haben wir für Sie:

  • Gutes beginnt im Kleinen
  • Feedback beginnt bereits beim Einstellungsprozess
  • Vermitteln Sie Gelerntes an Führungskräfte und Mitarbeiter:innen
  • Finden Sie die richtige Kommunikationsebene
  • Schaffen Sie eine feedbackoffene Arbeitsumgebung
  • Sorgen Sie dafür, dass das Feedback umgesetzt wird

Gutes beginnt im Kleinen

Eine Feedbackstrategie lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen. Wir raten Ihnen deshalb, klein anzufangen. Im Vier-Augen-Gespräch können Sie Ihren Mitarbeiter:innen vermitteln, dass Sie den regelmäßigen Austausch über Arbeitsprozesse als wichtig erachten, um den Unternehmenserfolg sicherzustellen.

Haben Sie es bereits geschafft, positive Erfolge mit Ihrer Strategie zu erzielen, dann gehen Sie im nächsten Schritt dazu über, auch in Teams bzw. in größeren Runden Feedback zu geben. Wenn alle Mitarbeiter:innen im Einzelnen verstanden haben, wohin es mit dem Feedback gehen soll, kann an Teamstrukturen und an der Zusammenarbeit angesetzt werden.

Feedback beginnt bereits beim Einstellungsprozess

Übermitteln Sie neuen Mitarbeiter:innen die Grundlagen Ihrer Feedbackkultur am besten sofort. Je früher sie mitbekommen, wie Feedback in Ihrem Unternehmen gelebt wird, desto schneller stellen sie sich darauf ein und integrieren es in ihren Arbeitsalltag.

Das ist besonders von Bedeutung, da nicht jedes Unternehmen die gleiche Feedbackstrategie verfolgt und Beschäftigte eventuell bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Zeigen Sie, dass Feedback in Ihren Teams ein offener Austausch ist, der die gemeinsame Leistung steigern soll und auch auf die persönliche Weiterentwicklung abzielt. So können Sie neue Teammitglieder sicher schnell ins Boot holen.

Vermitteln Sie Gelerntes an Führungskräfte und Mitarbeiter:innen

Offenheit für das Thema im Unternehmen zu etablieren, geht am besten durch die Führungskräfte. Haben diese nämlich Hintergründe und Methoden der Feedbackstruktur verstanden, können sie diese besser an die Teams und die einzelnen Teammitglieder weitergeben.

Dazu zeigen Sie am besten auf, warum Sie welche systematischen Rückmeldungen eingeführt haben und warum Sie sie für gut befinden. Schulen Sie die verschiedenen Feedbackmethoden und deren Einsatz. Erläutern Sie, in welchem Rahmen das Feedback gegeben werden soll.

Machen Sie auch deutlich, dass der Erhalt von Rückmeldungen und der Umgang mit diesen ebenso ein zentraler Bestandteil der Führungsrolle ist. Klären Sie Ihre Erwartungen, indem Sie immer wieder besprechen, was sich an der Strategie bewährt hat und wo sich die Führungskräfte hinsichtlich ihrer Mitarbeiterkommunikation optimieren können.

Finden Sie die richtige Kommunikationsebene

Um eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren zu können, sollte grundsätzlich Verständnis dafür da sein, dass jede:r Beschäftigte einen anderen Zugang zu Feedback hat. Manchen Beschäftigten fällt es beispielsweise leichter, Lob anzunehmen, während für andere eher konstruktive Kritik ein Ansporn ist.

Wählen Sie hier den richtigen und individuellen Kommunikationsansatz, der dennoch die grundlegenden Feedbackregeln des Unternehmens einhält. Zeigen Sie allen Beteiligten, dass positive Rückmeldung zwar motiviert, aber dass konstruktive Kritik ebenso elementar ist, um gemeinsam zu wachsen. Wichtig ist auch, die richtige Situation zu wählen.

Folgende Möglichkeiten eignen sich, um eine Rückmeldung der Belegschaft zu bekommen:

  • Einzelgespräche
  • Teammeetings
  • Feedbackworkshops oder Seminare im Unternehmen
  • anonyme (Online-) Umfragen, z. B. durch Apps
  • 360-Grad-Feedback

Eine gängige Methode ist es, jede Arbeitswoche mit einem Teammeeting zu beenden. Hier geben Sie die Möglichkeit, ein Resümee der vergangenen Tage zu erhalten. Ermutigen Sie dazu, positives Feedback zu geben und Verbesserungsvorschläge anzustoßen. Das wirkt sich gleichzeitig auf die Arbeitsmoral und den Teamgeist aus. Das geht ebenfalls mithilfe automatisierter Feedbackformulare.

Es ist darüber hinaus ratsam, jede:n Mitarbeiter:in bei der Feedbackstrategie als gleichwertig anzusehen. Eine Kommunikation auf Augenhöhe schafft Vertrauen. Mitarbeiter:innen wissen es außerdem zu schätzen, dass sie die Freiheit haben, Rückmeldung über ihre Sorgen und Nöte oder konstruktive Kritik an der Führungsebene auszusprechen.

Schaffen Sie eine feedbackoffene Arbeitsumgebung

Damit es gelingt, eine positive Feedbackatmosphäre im Unternehmen zu schaffen, sollte die Arbeitsumgebung stimmen. Diese ist bestenfalls von einer gesunden Fehlerkultur geprägt, in der Akzeptanz dafür herrscht, dass niemand perfekt ist und Fehler menschlich sind. Der Tenor sollte hier sein, dass Missverständnisse und Fehler angstfrei kommuniziert werden. Sobald Ihre Mitarbeiter erkennen, dass sie sich sorgenfrei mitteilen können, sehen sie mit Sicherheit den Nutzen Ihres Feedbackansatzes.

Dazu ist es ratsam, den Mitarbeiter:innen den nötigen Rückhalt zu geben. Dann erkennen Angestellte, dass sie bei (konstruktiver) Kritik nicht sofort um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Ebenso sollte klar sein, dass sie nichts zu befürchten haben, wenn sie ihrerseits Kritik oder Feedback geben. Das führt auch zu gesunden Mitarbeiter:innen, die gern zur Arbeit kommen.

Sorgen Sie dafür, dass das Feedback umgesetzt wird

Egal, wie der Austausch stattfindet, am Ende muss das Feedback nun noch umgesetzt werden. Dies birgt einige Gefahren, denn wie in jeder Kommunikation kommt es auch in Feedbackgesprächen hin und wieder zu Missverständnissen oder Unstimmigkeiten.

Wir empfehlen deshalb, nach jedem Feedback direkt Folgeschritte einzuleiten. Durch Aufgaben sowie passende Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre konstruktive Kritik angekommen ist, da sich Ungereimtheiten in der Ausführung schnell zeigen würden.

Leben Sie die Feedbackkultur im Unternehmen

Damit es funktioniert, eine Feedbackkultur im Unternehmen zu erschaffen, sollten Sie von Ihren Methodiken überzeugt sein und sie selbst so leben, wie Sie es sich von Ihren Angestellten wünschen. Testen Sie verschiedene Optionen am besten zunächst aus und sehen Sie so, was für Ihre Firma am besten funktioniert.

Mitarbeiter:innen, die offen für Feedback sind, finden Sie bei Monster

Eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren, ist Ihr Ziel? Das wissen Ihre Mitarbeiter:innen sicher zu schätzen. Auch neue Talente sind davon überzeugt, wie wichtig offenes Feedback für den Erfolg im Job ist. Suchen Sie Unterstützung wie diese? Dann nutzen Sie die Monster Stellenanzeige, um aussichtsreiche Kandida:innen zu finden.