Talente entdecken: Warum Sie um die Ecke denken sollten, um Mitarbeiter:innen mit den passenden Skills zu finden

Lächelnde Frau lehnt an Wand.

von Christiane Toedt

Der Koch wird zum Mordaufklärer, die Juristin zur Kriminalkommissarin und der weise Yogi zum Psychologen: Was in Büchern der Fantasie entspringt und mühelos zu funktionieren scheint, ist in der Realität etwas komplizierter. (Versteckte) Talente entdecken ist der Job von Recruiter:innen, doch der Fachkräftemangel macht es ihnen nicht leicht. Auf der Suche nach Promovierten, Studierten und Ausgebildeten stöbern sie immer häufiger nach der Nadel im Heuhaufen.

Um die richtigen Talente entdecken und fördern zu können, müssen sie deshalb um die Ecke denken und neue Wege gehen. Denn nur so finden sie Personen mit der passenden Begabung, auch wenn diese es auf den ersten Blick normalerweise wohl nicht in den engeren Bewerberkreis schaffen würden. Unser Monster E-Book zum Thema „Übersetzungshilfe für Soft Skills“ zeigt in diesem Zusammenhang Ideen, wie Recruiter:innen Hobbies und Interessen im Lebenslauf nutzen können, um Rückschlüsse auf die Eigenschaften von Bewerber:innen zu ziehen. Außerdem gibt es Tipps an die Hand, wie Sie Stellenanzeigen aufbauen, um möglichst viele Talente anzusprechen.

Wie kommen Unternehmen an die passenden Mitarbeiter:innen?

Mit folgenden Punkten stellen sich Unternehmen optimal für die Suche nach den fähigsten Mitarbeitenden auf:

  • Stellenanzeigen erweitern
  • Aufs Detail achten
  • Früh Talente ins Boot holen
  • Begabte selbst fördern

Stellenanzeigen erweitern

Recruiter:innen, die sich nach passenden Angestellten für ausgeschriebene Positionen umschauen, haben in der Regel bestimmte Vorstellungen, wenn es um die Qualifikationen der Bewerber:innen geht. Darum werden Stellenanzeigen häufig konkret und sehr detailliert formuliert. Neben einer exakten Anzahl an Berufsjahren sowie einem bestimmen Bildungsabschluss werden außerdem passende Charaktereigenschaften gesucht.

Diese Vorgehensweise ist verständlich, denn so sparen sich die Personalverantwortlichen den Aufwand, den sie in Kandidat:innen investieren, die nicht für die Stelle infrage kommen. Andererseits fühlen sich Bewerbende durch die eng gesteckten Anforderungen möglicherweise abgeschreckt. Jemand, der „nur“ drei statt vier Jahre Berufserfahrung mitbringt, fühlt sich unter Umständen ausgeschlossen, obwohl die Person ansonsten perfekt geeignet wäre.

Um den Pool an Bewerbungen zu erweitern und eventuell an versteckte talentierte Bewerber:innen heranzukommen, eignen sich Stellenanzeigen, die nicht nur nach speziellen Abschlüssen und Berufsgruppen Ausschau halten, sondern auch nach spezifischen Interessen suchen. Es lohnt sich, sich nicht auf eine bestimmte Jahreszahl oder DEN einen Studiengang zu versteifen. Denn so sprechen Unternehmen beispielsweise auch Quereinsteiger:innen an.

Aufs Detail achten

Es ist wichtig für Unternehmen und auch im Rahmen des Fachkräftemangels, offen für Talente zu sein, die vielleicht nicht schwarz auf weiß alle Anforderungen erfüllen, aber trotz allem die passenden Fähigkeiten mitbringen. In welchen Situationen es vorteilhaft sein kann, einen zweiten Blick auf einen Kandidaten bzw. eine Kandidatin zu werfen, zeigen wir anhand der folgenden Beispiele.

Beispiel 1: Wenn Azubi und Hochschulabsolvent gleichwertig einzustufen sind

Ein guter Studienabschluss ist definitiv ein Plus für viele Personalverantwortlichen. Und das zurecht, denn Studierte bringen eine Menge theoretisches Fachwissen mit, sind meistens diszipliniert und haben bestenfalls eine große Portion Motivation für eine steile Karriere im Gepäck. Dennoch braucht es nicht für alle Jobs ein Studium. Jemand, der eine Ausbildung gemacht hat und/oder viele Jahre Berufserfahrung mitbringt, kann genauso gut geeignet sein wie jemand, der studiert hat.

Hebammen beispielsweise wurden lange Zeit mit einer Ausbildung angelernt. Diesen Berufszweig muss man nun jedoch studieren. Dennoch können Hebammen oder Geburtshelfer mit vielen Jahren Berufserfahrung für einen Job in der Klinik besser geeignet sein als diejenigen, die frisch aus dem Studium kommen.

Gleiches gilt für die Dienstleistungsbranche. Friseur:innen mit Meisterprüfung können so manche Jobs besser und routinierter erledigen als Make-up-Artists, die gerade ihr Studium beendet haben. In diesem Fall ist es ratsam, dass Personaler:innen ihre Qualifikationsanforderungen überdenken bzw. auf andere Ausbildungswege ausweiten, um Talente entdecken zu können.

Beispiel 2: Wenn das Hobby zum Beruf wurde

Nicht nur Ausbildung und Studium qualifizieren zu Spitzenjobs. Auch Menschen, die sich als Autodidakt:innen seit Jahren mit einem spezifischen Thema beschäftigen, können gut für einen Job geeignet sein. Wenn jemand zum Beispiel das Programmieren als Hobby hat, kann diese Person mitunter qualifizierter sein für eine Stelle als jemand, der eine Ausbildung bzw. ein Hochschulstudium im Bereich IT absolviert hat. Hier kann es sich lohnen, genauer hinzuschauen. Ebenso im Sportbereich: Viele Trainer:innen und Sportfunktionäre, die ehemals aktive Spieler:innen waren, beweisen, dass sie mit viel Erfahrung im Bereich einen ausgezeichneten Posten als Sportfunktionär:in oder im Sportmanagement bekleiden können.

Beispiel 3: Wenn Quereinsteiger:innen externes Wissen, trotzdem aber die passenden Skills mitbringen

Personaler:innen nehmen Fachfremde oftmals nicht in die engere Wahl des Bewerberkreises. Das kann jedoch ein Fehler sein. Quereinsteiger:innen weisen möglicherweise auf den ersten Blick nicht das gewünschte Berufsprofil nach, dennoch können sie Fachwissen sowie neue Perspektiven mitbringen.

Studierte Jurist:innen mit einem Interesse für Medien zum Beispiel können über Gerichtsprozesse berichten wie gelernte Journalist:innen, obwohl sie keinen Journalismus studiert haben. Das angelernte Wissen aus dem Studium und ihr Talent machen es dennoch möglich, einen exzellenten Job zu machen. Dazu müssen die Bewerbenden nicht zwangsläufig aus dem Bereich Journalismus kommen oder es studiert haben.

Früh Talente ins Boot holen und Begabte selbst fördern

Talente entdecken Sie nicht nur durch Stellenanzeigen. Durch Praktikumsprogramme können Sie junge und fähige Fachkräfte anwerben und für Ihr Unternehmen begeistern. Gleiches gilt für Trainee-Maßnahmen. So können Sie passende Personen im eigenen Unternehmen entsprechend anlernen. Oder Sie bieten Fortbildungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten an, um Anforderungslücken auszugleichen.

Talente entdecken – mit Monster haben Sie die besten Erfolgschancen

Wie Sie Talente entdecken und fördern können, haben wir Ihnen in diesem Artikel gezeigt. Für detailliertere Ideen, spannende Hintergrundinfos und einen tieferen Einblick ins Recruiting ist unser E-Book zum Thema „Übersetzungshilfe für Soft Skills“ da. Dort erfahren Sie, wie Sie über den Tellerrand schauen, um begabte Mitarbeiter:innen für Ihr Unternehmen zu gewinnen.