Begeisterungsmerkmale: Mit diesen Faktoren begeistern Sie Millennials
Die Herausforderungen im Employer Branding werden immer größer, da Kandidaten immer höhere Anforderungen an Arbeitgeber stellen. In der Monster-Studie Recruiting Trends haben die Wissenschaftler der Universität Bamberg genau untersucht, mit welchen Faktoren Unternehmen Arbeitnehmer für sich begeistern können. Im Videointerview erklärt Expertin Professor Jutta Rump, warum das so ist und wie insbesondere die junge Generation tickt.
Text und Video: Sonja Dietz
Je zufriedener Arbeitnehmer mit ihrem Arbeitsumfeld sind, umso höher ist die Motivation zu bleiben. Hier müssen sich Arbeitgeber anstrengen, um sie für sich zu begeistern. Denn insbesondere die junge Generation ist anspruchsvoller geworden. Aus gutem Grund, wie Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule Ludwigshafen, findet. In unserem Videointerview erklärt sie, warum:
Viele Arbeitgeber sind sich aber nicht sicher, mit welchen Faktoren sie die größte Begeisterung bei Talenten auslösen können. Mit dieser Frage haben sich auch die Wissenschaftler der Uni Bamberg im Rahmen der Studie Recruiting Trends auseinandergesetzt. Die wissenschaftliche Untersuchung entsteht jährlich in Kooperation mit Monster.
Diese Attraktivitätsmerkmale sind ausschlaggebend
Dabei ist es dem Forscherteam rund um Studienleiter Professor Tim Weitzel gelungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Sie haben die Merkmale identifiziert, die Mitarbeiter begeistern und die sie als grundlegend voraussetzen. Hierbei unterscheiden die Wissenschaftler zwischen drei Gruppen:
- Merkmale der Begeisterung: Ihre Erfüllung trägt zur Steigerung der Attraktivität des Unternehmens bei
- Merkmale der Leistung: Diese führen nur bei einer Übererfüllung zu einer Attraktivitätssteigerung
- Basis Merkmale: Sie werden von Kandidaten als selbstverständlich erwartet
Laut der Studie ergibt sich unter den Kandidaten das folgende Stimmungsbild: Betrachtet man die Begeisterungsmerkmale, welche bei Erfüllung zur Steigerung der Attraktivität des Unternehmens führen, lässt sich erkennen, dass knapp ein Drittel der Kandidaten mit flachen Hierarchieebenen zufrieden ist. Mehr als ein Viertel der Kandidaten ist mit den Möglichkeiten, die ihr Arbeitgeber ihnen bietet, um von zu Hause aus arbeiten zu können (Home-Office), zufrieden.
Unter den Leistungsmerkmalen, die durch Übererfüllung ebenfalls zu einer Attraktivitätssteigerung führen können, liegt die Sicherheit des Arbeitsplatzes auf Platz eins. Die flexiblen Arbeitszeitmodelle, mit denen drei von zehn Kandidaten zufrieden sind, folgen auf Platz zwei. Darüber hinaus ist ein Viertel der Kandidaten mit der Wertschätzung der Work-Life-Balance und jeweils ein Fünftel mit den Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie (z.B. Betriebskindergärten) und mit den angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten zufrieden. Auf dem letzten Rang der Attraktivitätsmerkmale liegen mit 14,9 Prozent die Karrieremöglichkeiten innerhalb der Unternehmen.
Attraktivitätsmerkmale: Arbeitgeber sollten mehr nachfragen
Legt man den Fokus auf die Basismerkmale, die von Kandidaten als selbstverständlich erwartet werden und die bei Nichterfüllung der Attraktivität des Unternehmens schaden, zeigt sich, dass ein Drittel der Kandidaten mit dem Arbeitsklima zufrieden ist. Auf Platz zwei und drei folgen mit jeweils drei von zehn der Kandidaten das Angebot von interessanten Tätigkeiten und das Gehalt. Nur ein Fünftel ist mit dem Arbeitsklima zufrieden.
Diese Ergebnisse liefern Arbeitgebern aber nur erste Anhaltspunkte. Um passgenaue Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität für ihren eigenen Betrieb erurieren zu können, sollten sie ihre Mitarbeiter dezidiert zu den einzelnen Bereichen befragen. Dann klappt’s auch mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Die Studie “Recruiting Trends 2017” steht unter folgendem Link zum kostenlosen Download bereit:
http://arbeitgeber.monster.de/recruiting/studien.aspx