Corporate Influencing: Mit Unternehmensbotschaftern Personal finden und die Arbeitgebermarke boosten

Junger Mann steht in Mitte einer Gruppe und erklärt etwas.

von Christina Pichlmaier

Die traditionelle Form der Personalsuche auf Basis von Stellenanzeigen ist nach wie vor am weitesten verbreitet und ein gut funktionierendes Tool beim Recruiting. Es kann sich jedoch in vielen Branchen lohnen, diese Strategie durch Instrumente des modernen Lebens zu erweitern, um neue Mitarbeiter:innen zu finden und effektiv dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gemeint ist das Recruiting-Potenzial von Corporate Influencing.

Monster gibt Ihnen im folgenden Artikel eine Corporate-Influencer-Definition sowie einen Überblick über Vorteile und Nutzen. Außerdem erfahren Sie, was Sie beim Aufbau einer Strategie zum Corporate Influence beachten sollten.

Was bedeutet Corporate Influencing?

Influencer in sozialen Medien nutzen ihr Image, ihre Präsenz, ihre Reichweite sowie die Anzahl an Followern, um Produkte, Trends, Lebensentwürfe und weitere Aspekte zu bewerben. Analog dazu ist ein Corporate Influencer ein:e Markenvertreter:in oder Markenbotschafter:in für ein Unternehmen, um dieses als Arbeitgeber:in vorzustellen und voranzutreiben. Diese:r wird nicht etwa von außen rekrutiert, sondern ist ein:e tatsächliche:r Mitarbeiter:in, um authentisch und mit realem Wissen über den Arbeitsalltag im Unternehmen berichten zu können.

Wer, was, wie – Corporate Influencing als Personalstrategie

Die Belegschaft eines Unternehmens ist schon immer ein greifbares und authentisches Aushängeschild für die Qualität eines Arbeitsplatzes gewesen. Allerdings geschieht dies in den meisten Fällen eher passiv und ungeplant. Corporate Influencing dagegen führt aktiv und gezielt mit einer passenden Strategie ans Ziel.

Dennoch ist es von Vorteil, jemanden aus den eigenen Reihen als Markenbotschafter:in zu positionieren. Insofern bietet es sich an, neben Firmen-Channels auch bereits existierende Social-Media-Kanäle von Mitarbeitenden mitsamt ihren Communities in Betracht zu ziehen. Damit gewinnen Sie eine:n authentische:n Unternehmensbotschafter:in für sich, der oder die bereits einen Draht zu Brancheninteressierten besitzt. Doch wie kommen Firmen dorthin?

Voraussetzungen

Damit Corporate Influencer ihre Aufgabe in vollem Umfang ausfüllen können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören:

Bevor also ein oder mehrere Botschafter:innen ans Werk gehen können, sollten Sie in Ihrem Unternehmen den Status Quo genau betrachten. So können Sie herausfinden, an welchen Stellen Nachholbedarf besteht und welcher Ansatz konkret für Ihr Unternehmen geeignet ist.

Bedingungen

Es bietet sich an, zunächst ein Corporate-Influencer-Programm aufzubauen. Hiermit erreichen Sie grundsätzlich zwei Ziele: Zum einen können Sie potenzielle Kandidat:innen schulen. Die Verantwortung für einen Social-Media-Kanal im professionellen Rahmen zu tragen, unterscheidet sich drastisch vom sonstigen (privaten) Influencing. Insofern hilft Training dem oder der zukünftigen Markenbotschafter:in, souverän mit dieser Aufgabe umzugehen.

Zum anderen können Sie in dem Zuge ein Regelwerk definieren, in dem sich die Aktivitäten der Influencer abspielen. Dabei geht es weniger um Einschränkungen seitens der Unternehmensführung oder um eng gestecktes Personalmarketing, sondern vielmehr um einen hilfreichen Rahmen. Gerade zu Beginn können einfach Dos und Don’ts im Umgang mit der Öffentlichkeit in sozialen Medien sinnvoll sein. Immerhin gehört Authentizität zu den wichtigsten Aspekten dieser Strategie. Corporate Influence kann sie nur dann glaubhaft erzeugen, wenn sie echt ist.

Auswahl der Corporate Influencer

Nicht jede:r Mitarbeiter:in ist geeignet, als Unternehmensbotschafter:in einzutreten. Ein tiefergehender Blick auf die Corporate-Influencer-Definition zeigt zudem, dass es nicht den einen Influencer gibt, sondern sie je nach Herangehensweise, Content-Art und Antrieb typisiert werden können. Laut einer repräsentativen Studie aus dem Jahr 2021 lassen sich Influencer in wertebasierte Kategorien einteilen:

  • Rationalist:innen:
    Professionelle Influencer:innen, die qualitativ hochwertigen Content produzieren. Sie werden meist klar monetär angetrieben.
    Vorteil als Botschafter:in: Sie arbeiten professionell, stellen hohe Ansprüche an ihre Arbeit und sind mitunter journalistisch ambitioniert.
  • Extrovertierte:
    Teilhabe an einer Community, Anerkennung und Aufmerksamkeit von Gleichgesinnten sind der Antrieb für extrovertierte Influencer:innen.
    Vorteil als Botschafter:in: Sie verbinden Marketing mit ihren eigenen Erfahrungen, um Entscheidungen für oder gegen ein Produkt oder eine Dienstleistung zu unterstützen. Sind sie überzeugte Unternehmensbotschafter:innen, transportieren sie dies leicht in ihre Community.
  • Expert:innen:
    Sie bewegen sich in einem bestimmten Fachbereich und versorgen ihre Zielgruppe mit entsprechend fundierten Informationen. Innerhalb ihres Einflussbereiches gelten sie als vertrauens- und glaubwürdig.
    Vorteil als Botschafter:in: Sie gehen kritisch an ihren Content heran. Fakten und ausführliche Informationen sind extrem wichtig, um nicht die Glaubwürdigkeit ihrer Community aufs Spiel zu setzen. Ergebnisse dieser kritischen Herangehensweise können als Feedback zurück ins Unternehmen fließen.
  • Idealist:innen:
    Idealist:innen beschäftigen sich mit Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und sind angetrieben von Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrer Community. Corporate Social Responsibility ist ihnen wichtig.
    Vorteil als Botschafter:in: Durch den gewissenhaften Umgang mit ihrer Community, ihren Empfehlungen oder Ratschlägen, genießen sie das Vertrauen ihrer Zielgruppe.
  • Storyteller:
    Sie verbinden Informationen mit Unterhaltung.
    Vorteil als Botschafter:in: Spielerischer Umgang mit Inhalten.

Diese Typisierung kann bei Überlegungen zu einem Corporate-Influencing-Programm nützlich sein: Mithilfe dessen können Unternehmen ihre Personalmarketingstrategie so konzipieren, dass es ihrem Wirtschaftssektor entspricht und je nach Personalbedarf die passende Zielgruppe anvisiert.

Vorteile und Nutzen von Corporate Influence

In Verbindung mit klassischen Stellenanzeigen und Strategien wie beispielsweise Performance Recruiting oder Active Sourcing kann Corporate Influencing maßgeblich für die Personalsuche sein. Gerade beim Thema Fachkräftemangel kann sich eine solche Personalmarketingstrategie als effektives und nachhaltiges Instrument erweisen.

  • Employer Branding:
    Eine positive Unternehmenskultur, angenehmes Arbeitsklima und gute Leistungen sind zwar unabdingbar für das Employer Branding. Aber erst wenn diese und weitere Aspekte des Unternehmens publik gemacht werden, kann es aktiv davon profitieren. Corporate Influencing setzt genau dort an.
  • Sichtbarkeit:
    Durch Corporate Influencer machen sich Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Zudem senken sie damit die Hemmschwelle von Interessierten, in Kontakt zu treten.
  • Mitarbeiterbindung:
    Unternehmen können mit Corporate Influence nicht nur potenzielle Bewerbende ansprechen, sondern auch die Bindung der eigenen Mitarbeiter:innen festigen.
  • Transparenz:
    Unternehmerisches Influencing sorgt für einen authentischen Einblick in die Unternehmenskultur und vermittelt Interessierten ein besseres Verständnis für das, was sie bei einem Job im Unternehmen erwartet. Aussagen über das Arbeitsklima haben schlichtweg mehr Gewicht, wenn sie von Arbeitnehmenden kommen.
  • Vertrauen und Motivation:
    Sichtbarkeit, Transparenz und keine Scheu, sich als Unternehmen im Rahmen von Corporate Influence zu präsentieren, schafft innerhalb der bestehenden Mitarbeiterschaft Vertrauen in die Geschäftsführung. Zudem fördert es Zusammenhalt innerhalb des Teams, Identifikation mit dem Unternehmen und Motivation zu guter Arbeitsleistung.
  • Unternehmensimage:
    Mit aufgeschlossenem Corporate Influencing können Unternehmen nicht nur ihr Image im Hinblick auf die Personalsuche optimieren, sondern oftmals auch Kunden überzeugen.
  • Geringe Kosten:
    Unternehmensbotschafter:innen sind reale Mitarbeitende. Ihr Influencing findet im Rahmen ihrer regulären Tätigkeit statt. Es geht also nicht um einen Zusatzjob oder eine separate Tätigkeit inklusive explizitem Gehalt. Es geht vielmehr um Bereitstellung von Zeit, um Inhalte für Corporate Influence platzieren zu können. Somit ist diese Art von Personalmarketing auch mit kleineren Budgets durchführbar.

Neue Wege für die Mitarbeitersuche einschlagen – mit Unterstützung von Monster

Die besten Strategien fürs Personalmarketing beschränken sich nicht auf eine einzelne Maßnahme, sondern setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Das gilt vor allem für neuere Herangehensweisen wie Corporate Influencing. Nutzen Sie es erfolgreich in Verbindung mit der Reichweite einer Monster Stellenanzeige, um ideale Kandidat:innen für Ihr Unternehmen zu finden.