Die optimale Stellenanzeige: Storytelling ist ein Muss
Rund 30 Jahre alt ist die Internet-Revolution. HTTP hat die Stellenanzeige von Print zu Online, von der Einbahn-Kommunikation zum Dialogischen getrieben. Fast genauso alt ist Employer Branding. Die Arbeitgebermarken-Bildung hat den Personalanzeigen die Werbung beigebracht. Vom kleinen Sportmotiv bis zur großen Testimonial-Kampagne. Doch was gestern hip war, ist heute überholt. Wissenswerte Tipps und Praxisbeispiele für die optimale Stellenanzeige.
Content ist der King, so liest man immer wieder. Und richtig: In der schnellen mobilen Welt wird es immer wichtiger, mit guten Inhalten einer Stellenanzeige Aufmerksamkeit zu schaffen. Storytelling als mächtiges Instrument der Zielgruppenansprache nimmt dabei eine bedeutende Rolle ein. Im Gegensatz zu trockenen Daten und Fakten wecken Geschichten unsere Emotionen und schaffen die Bereitschaft, sich länger mit einem Job und einem Unternehmen auseinanderzusetzen. Vorausgesetzt, die Geschichte ist gut erzählt und authentisch.
Der Anzeigentext in der optimalen Stellenanzeige: gutes Storytelling und Glaubwürdigkeit
Das sollte auch bei der Gestaltung der optimalen Stellenanzeige berücksichtigt werden. Mehr denn je gilt es, den richtigen Kandidaten (Right Potentials) zur Bewerbung zu motivieren und für das Unternehmen zu gewinnen. Die Kunst liegt in der passgenauen Dosierung von weichen, persönlichen Faktoren und harten, fachlichen Anforderungen. Dies gelingt über die Darstellung des Angebotes als attraktiver Arbeitgeber, bei dem Unternehmen mit allem auftrumpfen können und sollen ("Wir bieten"). Gutes Storytelling, zum Beispiel über ein zugkräftiges Headline-Konzept, verbindet die Zielgruppe mit der Arbeitgebermarke und hilft dabei, Marken voneinander unterscheidbar zu machen. Angebote, die beim Bewerber Begeisterung auslösen, sind in jedem Fall sichtbar zu platzieren.
Praxistipp: Mit Employer-Branding-Maßnahmen kann die Arbeitgebermarke gestärkt werden. Neben dem Inhalt ist für die Wirksamkeit der Aussage vor allem die Glaubwürdigkeit – also die tatsächliche Umsetzung im Unternehmen – wichtig, so das Ergebnis der empirischen Studie "Recruiting Trends 2017" im Themenspecial "Employer Branding und Personalmarketing".
Wer sucht, der findet
Vor dem Schalten ist nach dem Schalten. Grundsätzlich sollte eine Stellenanzeige zunächst einmal gefunden werden. SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist der Schlüssel für die bestmögliche Auffindbarkeit von Stellenanzeigen.
Praxistipp: Um die passenden Keywords zu finden, hilft es, sich in die Köpfe des Bewerbers zu denken und sein Suchverhalten zu verstehen:
- Welche Worte wird der Bewerber in die Suchmaske eintragen?
- Welche Begriffe geben die Suchmaschinen als Vorschläge bei der Type-Ahead-Suche (Autovervollständigung) an?
Die ermittelten Keywords werden dann im Anzeigentext eingearbeitet. Es empfiehlt sich, den Jobtitel in der Aufgabenbeschreibung der Stellenanzeige zu wiederholen.
Der optimale Jobtitel
Besonders leicht lässt sich die Stellenanzeige in ihrer Relevanz und Auffindbarkeit über den Titel optimieren. Denn: Die Jobbezeichnung hat das stärkste Ranking-Gewicht. Gerade in einem Umfeld von großer Anzeigenkonkurrenz helfen Keywords, die Anzeige nach vorne zu spielen.
Praxistipp: Berufsbezeichnungen, Studienfächer, Fachausbildung, Branche oder Qualifikationsmerkmale im Jobtitel aufnehmen, da der Seeker sie auch im Suchfeld eingibt. Zum Beispiel: Informatiker als Softwareentwickler mit Kenntnissen in C+ und Java (w/m)
Lesbarkeit: Usability von Stellenanzeigen
Immer häufiger wird ein mobiles Endgerät bei der Stellensuche eingesetzt. Im Zeitalter des Mobile Recruiting trägt daher die Benutzerfreundlichkeit einer Anzeige entscheidend zu einer positiven Candidate Experience bei.
Praxistipp: Weg von der textlastigen Anzeige mit Fließtext hin zur responsiven Anzeige mit Bulletpoints. Es geht darum, authentische und aussagekräftige Stellenanzeigen zu schreiben. Die Aufgabenschwerpunkte und passenden Qualifikationen sind konkret, anschaulich und verständlich zu beschreiben.
Gutes Layout: visuelles Storytelling
Text allein genügt nicht mehr. Ein gelungener Aufbau und eine attraktive Gestaltung von Anzeigen sind das A und O für ein treffsicheres Recruiting. Visuelles Storytelling nimmt dabei eine bedeutende Rolle ein. Wie der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman beschreibt, braucht das Gehirn nur wenige Informationen, um zu verstehen und eine möglichst plausible Geschichte zusammenzubauen: WYSIATI – What you see is all there is.
Praxistipp: "Eyecatcher" in Form von Bildern, Arbeitgeber-Videos, Logos, Farben oder Formen erhöhen den Attraktivitätscharakter einer Anzeige:
- Testimonial-Aussagen textlich durch Video-Interviews begleiten
- Standort und Arbeitsplatz durch eine Slideshow mit Fotos anschaulich machen
- komplexe Sachverhalte mit Infografiken einfach erläutern.