Mitarbeiterempfehlungsprogramme: Vitamin B im Recruiting

Mann im Anzug führt ein Gespräch mit Kollegen.

Mitarbeiterempfehlungsprogramme liegen im Recruiting klar im Trend. Unsere Marktforschungen haben ergeben, dass sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende zunehmend auf den Geschmack kommen. Unter Jobsuchenden sind es vor allen Dingen Mitglieder der Generationen Y und Z, die durch diese Programme von dem gewissen Schuss Vitamin B profitieren. 

Von Sonja Dietz

Mitarbeiterempfehlungen: Wie verbreitet sind sie?

 Unternehmen müssen auf einen guten Mix im Recruiting setzen, um Kandidaten zu erreichen. Neben der Schaltung von Stellenanzeigen, Social Recruiting oder Active Sourcing rücken auch Mitarbeiterempfehlungsprogramme zunehmend in den Fokus. Laut der Monster-Studie Recruiting Trends 2020in Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg setzen inzwischen sechs von zehn Unternehmen auf Empfehlungen ihrer Mitarbeitenden. Das entspricht einer Steigerung um 25 Prozent innerhalb eines Jahres.

Das Ganze funktioniert wie folgt: Unternehmen halten ihre Angestellten dazu an, freie Stellen in ihrem Bekannten- und Freundeskreis oder ihrem beruflichen Netzwerk weiterzuempfehlen. So erhöhen Arbeitgebende die Reichweite ihrer Stelleninserate immens. Dass diese Methode unter Jobsuchenden durchaus gut ankommt, zeigt eine weitere repräsentative Umfrage von Monster, für die zusammen mit YouGov insgesamt 2.103 volljährige Deutsche interviewt wurden.

Vor allem jüngere Mitarbeitende profitieren von ihren privaten Netzwerken

Das Ergebnis: Altersübergreifend haben rund vier von zehn (39 Prozent) der Befragten schon mal einen Job durch persönliche Kontakte bekommen, wobei es in jüngeren Altersgruppen mit der neuen Stelle über Vitamin B deutlich besser klappt als bei Älteren: In der Umfrage gaben fast die Hälfte (48 Prozent) der 25- bis 34-Jährigen an, schon einmal über ihr soziales Umfeld an einen Job gekommen zu sein, in der Altersgruppe 55+ waren es nur noch 33 Prozent.

„Wir gehen davon aus, dass jüngeren Generationen die Wichtigkeit des Netzwerkens im Allgemeinen stärker bewusst ist. Dazu kommt, dass die Nutzung von Social Media es heutzutage enorm erleichtert, Kontakte aufrecht zu erhalten und größere Netzwerke aufzubauen. Das spielt jüngeren Generationen hier klar in die Karten“, sagt Maren Hallin, Head of Marketing DACH bei Monster. „Die Umfrage zeigt außerdem klar, dass freundschaftliche Kontakte offenbar eine größere Rolle beim beruflichen Netzwerken spielen, als rein professionelle Kontakte. Persönliche Kontakte zu pflegen, lohnt sich also nicht nur privat, sondern auch, um Türen ins Wunschunternehmen oder zum Traumjob zu öffnen und beruflich den nächsten Schritt zu gehen.“

Mitarbeiterempfehlungsprogramme: Prämien für Arbeitnehmende

Es liegt also auf der Hand: Unternehmen, die Empfehlungen der Mitarbeiter nutzen,  sind im Recruiting erfolgreicher. Um bei Arbeitnehmenden Anreize zu schaffen, Jobinserate noch stärker zu teilen, schütten viele Betriebe für jede erfolgreiche Stellenbesetzung über eine Mitarbeiterempfehlung eine Prämie aus oder bedanken sich mit besonderen Incentives bei ihren Arbeitnehmenden.

Laut unserer Studie Recruiting Trends freuen sich Mitarbeiter:innen über die Zuwendung. Sie empfehlen Kandidaten oder Kandidatinnen für eine offene Stelle aber nicht nur deshalb. In erster Linie sprechen sie eine Empfehlung aus, um die Karriere von Personen, die sie besonders mögen und denen sie sich verbunden fühlen, voranzubringen. Und: Vielen ist es ein Anliegen, um dem eigenen Arbeitgeber im Recruiting zu helfen.

Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Es gibt auch gewisse Nachteile

Aber Achtung! Überstrapazieren sollte man das Recruiting über Mitarbeiterempfehlungsprogramme nicht. Wer die Netzwerke der eigenen Angestellten zu häufig anzapft, um die Lücken in der eigenen Personaldecke zu schließen, läuft Gefahr, immer aus ein und demselben Talent-Pool zu rekrutieren. Schließlich bewegen sich Arbeitnehmende in einem Umfeld, das ähnliche Interessen und Hobbys hat wie sie selbst und schlagen somit immer wieder Talente vor, die sehr ähnlich ticken.

Das kann zu einem Mangel an Vielfalt führen, was gleich in mehrfacher Hinsicht schlecht ist. Denn Unternehmen, die die Themen Inklusion und Diversität am Arbeitsplatz vorantreiben und bunte Mitarbeitende anziehen, sind zum einen nachweislich innovativer und zum anderen im Employer Branding erfolgreicher. Fast die Hälfte der Kandidaten bewertet die Attraktivität eines Arbeitgebers nämlich auch danach, ob dieser eine Diversity-Strategie verfolgt, wie wir aus unserem aktuellen Monster-Insights-Report wissen.

Fazit

Unser Fazit lautet daher: Mitarbeiterempfehlungen bieten große Chancen und sind in der richtigen Dosis absolut empfehlenswert. In der Gesamtschau kommt es aber auf eine ausgewogene Recruiting-Strategie an, um viele verschiedene Mitarbeitendengruppen für das eigene Unternehmen zu begeistern.

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