Demographischer Wandel: Wie Sie Ihr Unternehmen zukunftssicher aufstellen

Ältere Frau mit Brille beim Vorstellungsgespräch

von Christiane Toedt

Die Arbeitswelt steht vor immensen Herausforderungen. Durch niedrige Geburtenzahlen kommen zu wenige junge Arbeitnehmer:innen auf den Arbeitsmarkt. So altert die Belegschaft und der Fachkräftemangel wächst zeitgleich. Die Entwicklungen lassen Unternehmen keine Wahl: Sie müssen auf den demographischen Wandel und seine Auswirkungen reagieren. Doch wie? In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich demographischer Wandel auf Ihr Unternehmen auswirkt und was Sie aktiv tun können, um sich auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten.

Was verändert demographischer Wandel in Unternehmen?

Die größte Veränderung, die der demographische Wandel in Unternehmen herbeiführt, ist der Fachkräftemangel. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steigt und es fehlt an jungen, qualifizierten Menschen. Dadurch steigt der Altersdurchschnitt in vielen Unternehmen an. Die Gefahr ist eine Reduzierung der Leistungs- und Innovationsfähigkeit. Die Anforderungen an die Arbeitnehmenden, vor allem an die Führungskräfte und die Geschäftsführung, aber auch an die Personaler:innen steigen. Ihre Aufgabe ist es nun, auf die unterschiedlichen Wünsche und Bedürfnisse verschiedenster Altersgruppen Rücksicht zu nehmen und mit der wechselnden Altersstruktur zu arbeiten.

Die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter:innen unterscheiden sich grundlegend von denen jüngeren Personals. Ältere Mitarbeiter:innen haben darüber hinaus öfter mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen. Das Risiko von Arbeitsausfällen steigt. Doch nicht nur Krankheitstage kosten Geld. Generell steigen die Ausgaben, weil ältere Mitarbeiter:innen vielfach länger im Unternehmen sind und daher ein höheres Gehalt erhalten.

Es lassen sich allerdings nicht nur innerhalb der Belegschaft Auswirkungen feststellen. Auch das Konsumverhalten der Kund:innen verändert sich mit steigendem Altersschnitt der Bevölkerung. Auf diese Faktoren gilt es nun zu reagieren. Für manche Unternehmen bedeutet das eine grundlegende Umstellung der Unternehmensstrategie, für andere erfordert es lediglich kleine Anpassungen.

Demographischer Wandel: Wie reagieren Sie?

Um die demographischen Entwicklungen zu managen, braucht es personelle Ressourcen und finanzielle Mittel. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Unternehmensstrategie eng mit Ihrer HR-Strategie zu koppeln, da sie beim Thema Personalmanagement am meisten gefragt ist. Ziel ist es, sich langfristig eine Zukunft aufzubauen, die mit einer alternden Belegschaft zurechtkommt und darüber hinaus deren Vorteile für den wirtschaftlichen Erfolg ausschöpft.

Gefragt ist eine auf Langfristigkeit ausgerichtete Personalarbeit: Was ist zu tun?

  • Setzen Sie auf Teams mit verschiedenen Altersstufen
  • Stellen Sie ältere Mitarbeiter:innen ein
  • Passen Sie Arbeitsplätze an eine diverse Belegschaft an
  • Sorgen Sie für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen
  • Überarbeiten Sie Ihre Gehaltsstrukturen

Setzen Sie auf Teams mit verschiedenen Altersstufen

Durchmischen Sie die Altersstruktur Ihrer Abteilungen und Teams. Machen Sie jungen wie alten Mitarbeiter:innen deutlich, dass in Ihrem Betrieb in jeglicher Hinsicht Gleichberechtigung herrscht und welchen Stellenwert Teamwork bei Ihnen hat. So können Jung und Alt voneinander lernen und profitieren.

Bei diesem Ansatz geben ältere Mitarbeiter:innen ihr Know-how an ihre jüngeren Kollege:innen weiter. Das kommt am Ende allen individuell sowie dem ganzen Betrieb zugute. Auf diesem System können Sie Ihre Personalplanung aufbauen. Stellen Sie vielleicht eine:n Feelgood Manager:in ein, der bzw. die sich mit Mitarbeitergewinnung und -bindung auskennt. Mit einer Altersstrukturanalyse erfahren Sie darüber hinaus, auf welche Bedürfnisse Sie besonders eingehen sollten.

Stellen Sie ältere Mitarbeiter:innen ein

Stellen Sie Mitarbeiter:innen aller Jahrgänge ein. Zwar sind Ältere unter Umständen etwas langsamer und geraten schneller unter Druck. Sie bringen jedoch auch wichtiges Fachwissen und einen großen Erfahrungsschatz mit. Stützen Sie sich also nicht auf die Schwächen oder Defizite, die eine alternde Belegschaft möglicherweise mit sich bringt, sondern auf die Kompetenzen Einzelner. Fördern Sie neue und frische Mitarbeiter:innen, aber investieren Sie ebenso viel in Ihre loyalen Arbeitnehmenden, die Sie schon lange begleiten. Nutzen Sie die Stärken und entwickeln Sie sie individuell mit den richtigen Maßnahmen weiter.

Passen Sie Arbeitsplätze an eine diverse Belegschaft an

Gehen Sie das Thema demographischer Wandel altersspezifisch an, so achten Sie natürlich auch auf die Bedürfnisse neuer und jüngerer Angestellter. Diversity, Inklusion, Freiräume, Selbstbestimmung und offene Strukturen sind bei ihnen das Geheimnis, um Angestellte an sich zu binden und mit dem Unternehmen gemeinsam wachsen zu lassen. Starre Hierarchien sowie unflexible Arbeitsumgebungen kommen hingegen weniger gut an.

Sorgen Sie für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen

Jobrotation ist das Schlüsselwort bei einer grauer werdenden Belegschaft: Wechseln Sie belastende Tätigkeiten mit weniger stressigen oder körperlich beanspruchenden ab. Bieten Sie ärztliche Unterstützung. Ist ein Arzt bzw. eine Ärztin vor Ort, nehmen Ihre Angestellten Vorsorgeuntersuchungen eher wahr – besonders, wenn sie in der Arbeitszeit stattfinden.

Damit zeigen Sie, dass Ihnen das Wohl Ihrer Belegschaft am Herzen liegt. Sie können auch eine Ernährungsberatung oder Sportprogramme anbieten, um für die Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu sorgen. Prävention ist hier der Schlüssel, um Krankheit und damit verbundenen Kosten vorzubeugen. Das gilt auch für die Gesundheit der Vorgesetzten.

Dazu gehören ebenfalls ergonomische Arbeitsmöglichkeiten. Sitz- und Stehschreibtische sind nur ein kleiner Teil vieler effektiver Maßnahmen. Schulen Sie Ihr Personal in diesem Zuge über gesunde Körperhaltung und die Bedeutung von Bewegung als Ausgleich im Arbeitsalltag. Richten Sie das betriebliche Gesundheitsmanagement neu aus und passen Sie es an alle Altersstufen an. Das wirkt sich auch auf Ihre Attraktivität Ihres Büros und Ihrer Rolle als Arbeitgeber:in aus.

Überarbeiten Sie Ihre Gehaltsstrukturen

Demographischer Wandel führt zu einem Anstieg der Gehaltsausgaben, da Arbeitnehmende über 50 oftmals lange im Betrieb sind, daher höhere Positionen besetzen und durch ihre lange Unternehmenszugehörigkeit besser entlohnt werden als Neuzugänge.

Das muss aber nicht so sein. Führen Sie beispielsweise Vergütungsmodelle ein, die sich weniger nach dem Alter bzw. der Zeit in der Firma richten, sondern vielmehr leistungsorientiert sind. Die Personalentwicklung, die Gestaltung von modernen Arbeitszeitmodellen, die Möglichkeit für hybrides Arbeiten im Homeoffice und im Büro sind nur einige mögliche Lösungsansätze, die altersübergreifend funktionieren und Ihre Mitarbeiter:innen wirksam motivieren – egal ob Mitte 20 oder Ende 50.

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