Social Media Recruiting: Erfolgreiche Personalsuche über soziale Netzwerke

Frau telefoniert und tippt dabei auf dem Laptop.

von Christina Pichlmaier

Soziale Medien sind längst zu einem wertvollen Werkzeug für die Mitarbeitergewinnung geworden. Unternehmen nutzen dabei Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und Co., um potenzielle Kandidat:innen über freie Stellen zu informieren und zum Bewerben zu animieren. Social Media Recruiting stellt daher eine wichtige Ergänzung zu traditionellen Recruitment-Maßnahmen dar.

Recruiting über Social Media ist jedoch mehr als die bloße Veröffentlichung von Stellenausschreibungen in Form eines regulären Postings. Personalmarketing, Interaktivität, Candidate Journey und Employer Branding sind nur einige der Aspekte, die Unternehmen beim Social Media Recruitment einbinden sollten, um ihre Wirkung auf potenzielle neue Mitarbeiter:innen zu maximieren.

Ansätze von Social Media Recruiting

Social Media bietet Unternehmen und Personalverantwortlichen vielfältige Möglichkeiten, um geeignete Kandidat:innen anzusprechen und für sich zu gewinnen. Anzeigenschaltung und -verteilung sind dabei nur der Anfang.

Active Sourcing

Beim Active Sourcing geht es darum, in sozialen Netzwerken gezielt nach geeignetem Personal zu suchen und proaktiv auf Kandidat:innen zuzugehen. Dabei können Sie als Recruiter:in oder Personalverantwortliche:r solche Kandidat:innen direkt ansprechen, die zum aktuellen Zeitpunkt nicht auf Jobsuche sind, beispielsweise weil sie sich bereits in einem Arbeitsverhältnis befinden und nicht an einen Jobwechsel denken. In diesem Zusammenhang steht Ihnen auch die gezielte Kandidatensuche über die Monster Lebenslaufdatenbank zur Verfügung.

Corporate Influencing

Recruitment über Social Media kann besonders auch über Corporate Influencing erfolgreich sein. Hier geht es aber vor allen Dingen um die langfristige Imagepflege und Förderung der Arbeitgebermarke. Corporate Influencer machen den Arbeitsalltag greifbar und geben einen realistischen Blick auf das Unternehmen als Arbeitsplatz. Sie transportieren mit ihren Storys, Posts und Reels eine Seite der Unternehmenskultur, die sonst nur Mitarbeitende erleben. Bekannte Social-Media-Recruiting-Beispiele für erfolgreiches Influencing sind die Deutsche Telekom, Siemens und Lufthansa.

Auf diese Weise können Unternehmen über Social Media einerseits passiv Interessierte auf sich aufmerksam machen und andererseits schneller Bewerbende finden, wenn es konkrete offene Stellen gibt. Corporate Influencing sorgt also dafür, dass Unternehmen grundsätzlich größeren Bewerberzulauf generieren können, abhängig von tatsächlichen Stellenausschreibungen.

Stellenanzeigen in sozialen Kanälen

Eine nach wie vor solide Möglichkeit, Kandidat:innen über Social-Media-Plattformen auf freie Stellen hinzuweisen, sind Ausschreibungen. Sie können diese traditionell aufsetzen und auf sozialen Kanälen promoten. Die Möglichkeit, die Stellenanzeige in sozialen Medien zu teilen, sorgt auch hier für eine größere Reichweite. Im Idealfall binden Sie auch eine Verlinkung zu einer Landing Page ein, um die Hemmschwelle zur Bewerbung bei den Interessierten zu senken.

Umsetzung von Social Media Recruitment

Bei der Umsetzung von Recruiting über Social Media sind einige Schritte entscheidend, um das Potenzial dieser Form von Personalmarketing voll auszuschöpfen. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Aspekte ein.

Candidate Journey

Die Candidate Journey oder auch Candidate Experience beschreibt den Bewerbungsprozess aus Sicht der Bewerbenden. Sie umfasst sämtliche Interaktionen von der Stellenrecherche über den Erstkontakt mit Recruiter:innen bis hin zum Vertragsabschluss. Die Candidate Journey verläuft dabei grob über die folgenden Phasen:

  1. Awareness-Phase:
    Sie steigern Ihre Bekanntheit als Arbeitgebender und positionieren sich mit positivem Employer Branding. Über Storytelling geben Sie Eindrücke der Unternehmenskultur.
  2. Informationsphase:
    Sie geben Details zu freien Stellen, über Benefits und die Bewerbung. Das heißt, Sie informieren über den konkreten Bewerbungsprozess und beantworten in dem Zuge Fragen von interessierten Nutzer:innen.
  3. Interaktionsphase:
    Sie treten mit potenziellen Kandidat:innen über Kommentare und Messaging in Kontakt. Sie nehmen den Dialog mit Bewerbenden und schaffen ein Community-Gefühl.
  4. Bewerbungsphase:
    Geben Sie Kandidat:innen prozessbegleitende Informationen, beispielsweise Checklisten.
  5. Onboarding:
    Beim Onboarding-Prozess geben Sie konkrete Hilfe beim Start im Unternehmen. Dabei können ein Willkommenspaket und das Kennenlernen der neuen Kolleg:innen helfen.

Ein positiv empfundener Bewerbungsverlauf kann sich auf der einen Seite in einem erfolgreichen Einstellungsprozess niederschlagen. Auf der anderen Seite wirkt er sich direkt auf Ihr Employer Branding aus. Fundament dessen ist Wertschätzung gegenüber dem möglichen neuen Mitarbeitenden.

Performance Recruiting

Ergänzend zu anderen Herangehensweisen können Sie zudem Performance Recruiting bei der Mitarbeitergewinnung heranziehen. Dabei geht es darum, die Maßnahmen der Personalakquise an konkreten Kennzahlen und Erfolgsmessungen auszurichten. Das heißt, Sie können damit konkret nachhalten, welche Maßnahmen funktionieren und wie sie funktionieren. Anhand der Messbarkeit von Performance Recruiting können Sie einfache und feinstufige Anpassungen vornehmen, um Ihren Bewerberpool durch Social Media Recruitment mit idealen Kandidat:innen aufzustocken.

Contentplanung

Zentral für effektives Personalmarketing in den sozialen Medien ist die Erstellung eines Content-Plans mit verschiedenen Inhalten entlang der Candidate Journey. Das heißt, Ihre Inhalte sollten dem Zweck, der Zielgruppe und der spezifischen Plattform angepasst sein. Kurz: Gestalten Sie nutzerorientierte Inhalte, die einerseits informieren und andererseits Interaktion fördern und damit eine Beziehung etablieren. Hierbei ist besonders Corporate Influencing hilfreich.

Reaktionszeit

Kaum etwas charakterisiert soziale Medien mehr als ihre Schnelligkeit. Dies müssen Personalverantwortliche bei Recruiting-Kampagnen einbeziehen, um sowohl zu einer positiven Candidate Experience beizutragen als auch die Arbeitgebermarke zu stärken. Konkret bedeutet dies, dass zeitnahe Interaktionen mit und Rückmeldungen an Kandidat:innen enorm wichtig sind. Des Weiteren sollten Social-Media-Kampagnen einem agilen Ansatz folgen. Das heißt, Sie sollten vor allen Dingen Wert auf Aktualität legen – über kaum etwas wird schneller hinweggescrollt als Altbekanntes oder längst überholte Stellenanzeigen.

Unternehmen sind deshalb gut beraten, wenn sie die Einhaltung der Reaktionszeit und der Aktualität regelmäßig überprüfen. Dabei helfen Zeitvorgaben für Antworten, Zwischennachrichten und neue Informationen sowie automatische Eingangsbestätigungen bei Interaktionen.

Erfolgsmessung und Anpassung

Über die Erfolgsmessung von Kampagnen im Social Media Recruiting können Sie Ihre Maßnahmen fortlaufend optimieren, um Kandidat:innen anzusprechen, die Ihrem Anforderungsprofil möglichst nah kommen. An dieser Stelle sind Performance-Recruiting-Maßnahmen hilfreich. Definieren Sie dazu konkrete Kennzahlen, beispielsweise Reichweite Ihrer Ausschreibung, Klickraten, Interaktionsraten, Kosten pro Bewerbung und Anzahl an Bewerbungen über einen bestimmten Social-Media-Kanal. Auf diese Weise können Sie relativ einfach feststellen, welche Plattformen und welche Kampagnen die besten Ergebnisse liefern.

Vorteile von Social Media Recruiting

Soziale Medien gehören mindestens genauso in die Geschäftswelt wie in das Privatleben. In Bezug auf Social Media Recruiting bestehen einige überzeugende Vorzüge, die dieses Tool so wertvoll machen.

Reichweite

Soziale Medien können die Sichtbarkeit Ihrer Stellenausschreibungen maximieren. Sie besitzen eine sehr große Reichweite und hohe Nutzerzahlen, wodurch Sie auf einen großen potenziellen Bewerberpool stoßen. Außerdem besteht dadurch die Möglichkeit, dass Nutzer:innen Ihre Stellenausschreibungen viral weiterleiten, sodass sich Ihre Sichtbarkeit gegenüber möglichen Kandidat:innen erhöht.

Zielgruppenansprache

Recruiting auf Social Media erlaubt gezieltes Targeting nach Parametern wie beispielsweise Alter, Standort und Interessen. Damit können Sie personalisierte Anzeigen schalten, um die anvisierte Zielgruppe zu erreichen. Sie können durch die zielgerichtete Kommunikation außerdem Streuverluste verringern.

Kostenreduzierung

Gezieltes Recruiting über Social Media kann die Kosten für Einstellungsprozesse deutlich senken. Auch die langfristige Pflege von Nutzerbeziehungen über Influencing-Kampagnen und dauerhaft positive Rezeption der Employer Brand sorgt auf lange Sicht für kosteneffiziente Personalakquise.

Imagepflege

Sofern Sie soziale Medien nicht nur dann einsetzen, um Mitarbeitende zu finden, sondern generell eine Social-Media-Präsenz pflegen, können Sie sich bereits lange vor eventuellem Personalbedarf als attraktiven Arbeitgebenden positionieren und Ihr Employer Branding hervorheben. Dies reduziert bei der späteren aktiven Mitarbeitersuche sowohl zeitlichen Aufwand als auch die Kosten. Hier kann auch der Aufbau einer Corporate-Influencing-Kampagne sehr nützlich sein.

Soziale Medien bei der Personalsuche – Monster hilft Ihnen auf die Sprünge

Social Media Recruiting ist eine wertvolle Ergänzung traditioneller Maßnahmen bei der Mitarbeitergewinnung. Indem Sie eine Monster Stellenanzeige schalten und mit verschiedenen Ansätzen in sozialen Netzwerken kombinieren, können Sie Ihren Einstellungsprozess optimieren.