Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen: Bessere Employer Brand, größere Reichweite
„Über Geld redet man nicht!“ So lautet ein ungeschriebenes Gesetz in vielen deutschen Unternehmen. Das sollten sie aber! Und das am besten schon in ihren Stellenanzeigen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum ein Plus an Gehaltstransparenz sowohl Ihrer Employer Brand als auch der Reichweite Ihrer Jobinserate guttut.
Von Sonja Dietz
Junge Bewerbergeneration sucht nach Sicherheit
Seit 2019 haben Arbeitnehmer:innen eine regelrechte Berg- und Talfahrt erlebt: Statt Vollbeschäftigung war in einigen Branchen plötzlich Kurzarbeit angesagt. Viele Angestellte verloren zu Beginn der Pandemie ihre Jobs und mussten sich umorientieren. Insbesondere bei der jüngeren Arbeitnehmer:innengeneration löste das einen Schock aus. Die Generation Z kannte die Wirtschaft bislang nur von ihrer stabilen Seite – und auf einmal kam alles anders.
Diese Erfahrungen haben ihre Spuren hinterlassen. Unter anderem ist z.B. das finanzielle Sicherheitsbedürfnis unter Arbeitnehmenden seit 2019 immens gestiegen. Wer aktuell auf der Suche nach einer Stelle ist, hinterfragt daher genau:
- Bietet mir das Unternehmen Gehaltsschutz und eine faire Bezahlung?
- Gibt es finanzielle Leistungen, die über das Gehalt hinausgehen, etwa Boni, Umsatzbeteiligungen?
Monster Insights Report belegt: Gehalt ist ein wichtiger Employer-Branding-Faktor
Laut des aktuellen Monster Insights Reports gehören diese Aspekte inzwischen zu den Top-Faktoren, nach denen Talente einen neuen Job auswählen. Dicht gefolgt von einem guten Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), flexiblen Arbeitszeiten und bezahltem Urlaub. Daher unser Tipp: Wenn Sie als Arbeitgebender im Jahr 2022 nach Hebeln suchen, potenzielle Talente von sich zu überzeugen – Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen ist einer der entscheidenden Schlüssel für Ihren Recruiting-Erfolg.
Doch genau hier hapert es. Unternehmen reden in ihren Jobinseraten über so ziemlich alles: Über die Betriebskultur, das Betriebsklima, Werte, Kultur & Diversity Management, Umweltaktivitäten, CSR, die Work-Life-Balance, Arbeitszeiten, Weiterbildungsangebote und Homeoffice-Regelungen. Aber kein Wort über das Einkommen.
In anderen Ländern herrscht mehr Gehaltstransparenz
Tatsächlich handelt es sich dabei aber eher um deutsche Eigenart. In den USA gehen Unternehmen und Arbeitnehmende mit dem Thema Geld viel offener um. In Österreich ist es seit Jahren sogar verpflichtend, das Gehalt in Stellenanzeigen zu erwähnen. Und in Norwegen gibt es sogar eine öffentliche Plattform, auf der jeder die Steuerliste und somit auch das Gehalt des anderen einsehen kann. Auch hierzulande würde eine gewisse Transparenz beim Gehalt Vorteile bringen:
- Wer im Recruiting über das Einkommen spricht, zeigt eine Offenheit, die andere Unternehmen nicht an den Tag legen. Dadurch hebt man sich nicht nur positiv vom Wettbewerb ab, die eigene Arbeitgebermarke profitiert davon auch noch enorm.
- Zumal Sie für Talente auf diese Weise eine gute Ausgangsbasis für Gehaltsverhandlungen schaffen. Insbesondere Jobstarter wissen oft nicht, welches Einkommen sie verlangen können.
- Allein der Gedanke an eine bevorstehende Gehaltsverhandlung erzeugt Magengrummeln. Dieses unangenehme Gefühl können Sie ihnen nehmen, indem Sie eine Gehaltsspanne in Ihren Jobinseraten angeben.
Mehr Transparenz beim Gehalt, besseres Ranking auf Google
Und da wäre noch ein anderer Aspekt. Achtung! Jetzt wird’s ein bisschen technisch: Die Reichweite Ihrer Stellenanzeige verbessert sich, wenn Sie darin offen über das Einkommen Ihrer Mitarbeitenden sprechen. Stichwort: Google for Jobs. Das ist eine auf Stellenangebote spezialisierte Suchfunktion von Google. Das Ganze funktioniert so: Viele Bewerbende starten ihre Jobsuche auf der Suchmaschine. Dazu geben sie einen Jobtitel ein. „Online Marketing Manager in Frankfurt“ zum Beispiel.
Wie Ihre Stellenanzeige in Google for Jobs angezeigt wird
Daraufhin durchsucht die Suchmaschine gezielt alle möglichen Quellen, auf denen Jobs ausgeschrieben sind – Jobbörsen zum Beispiel, aber auch Ihr Karriereseite. Danach listet Google gefundene Stelleninserate, die zu der Suchanfrage passen, in einer eigenen Box auf. Das ist das Google-for-Jobs-Prinzip. Aber was hat das nun mit einer größeren Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen zu tun?
Ganz einfach: Um in der Job-Box von Google angezeigt zu werden, sollten Jobinserate bestimmte Bedingungen erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass sie gewisse Informationen enthalten. Neben dem Veröffentlichungsdatum, dem Namen des Unternehmens, dem Arbeitsort und dem Stellentitel honoriert es Google auch, wenn ein Jobinsersat eine Gehaltsangabe enthält. Je vollständiger Sie die Vorgaben von Google berücksichtigen, umso wahrscheinlicher ist es, in der Jobsuche der Suchmaschine zu erscheinen und von ihrer gigantischen Reichweite zu profitieren. Insofern hat die Angabe des Gehalts in Jobinseraten durchaus einen Einfluss darauf, wie sichtbar Ihre Stellenanzeige im Netz ist.
Erreichen Sie mit größerer Gehaltstransparenz und mit Monster die richtigen Talente
Unser Fazit: Gegenüber Bewerbenden transparent über das Gehalt zu sprechen, hat diverse Vorteile. Wussten Sie, dass die Jobinserate von Monster so optimiert sind, um auf Google for Jobs zu ranken? Unsere Experten beraten Sie gerne, was inhaltlich und aus technischer Sicht bei der Schaltung einer Stellenanzeige zu beachten ist, damit Sie garantiert die richtigen Talente erreichen.